Xpeng P7 - Innenraum Rückbank - bei Aktuelle Auto News
Xpeng P7 - 2 Fahrzeuge - bei Aktuelle Auto News
Xpeng P7 - Front- und Seitenansicht - bei Aktuelle Auto News
Xpeng P7 - Front- und Seitenansicht Vogelperspektive - bei Aktuelle Auto News
Xpeng P7 - Heck- und Seitenansicht - bei Aktuelle Auto News
Xpeng P7 - Innenraum Cockpit - bei Aktuelle Auto News

Xpeng P7

Mittelklasse mit Spannung
Der chinesische Hersteller Xpeng macht seit 2014 mit ambitionierten Elektrofahrzeugen auf sich aufmerksam. Mit dem P7 hat das Unternehmen aus Guangzhou seine Mittelklasse-Limousine in Stellung gebracht – nicht als futuristisches Statement, sondern als klare Ansage an Tesla Model 3, BMW i4 und Polestar 2.

Der Marktstart des Xpeng P7 erfolgte in China bereits 2020, Europa zieht verzögert nach – Deutschland inklusive. Der Einstiegspreis liegt aktuell bei rund 50.000 Euro, abhängig von Ausstattung und Version.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Xpeng P7
Xpeng P7 - Front- und Seitenansicht

Schlanker Stromer mit Aerodynamik-Fokus

Der Xpeng P7 fällt durch ein niedriges, flach gezogenes Profil auf. Die Front wirkt geschlossen und minimalistisch, flankiert von einem durchgehenden LED-Lichtband, das an moderne Sci-Fi-Konzepte erinnert. Technisch kein Zufall, denn der cw-Wert liegt bei beachtlichen 0,236 – und das auf einer Länge von 4,88 Metern.

• Länge: 4.880 mm
• Breite: 1.896 mm
• Höhe: 1.450 mm
• Radstand: 2.998 mm
• Kofferraumvolumen: 440 Liter
• cw-Wert: 0,236


Die Linienführung bleibt konsequent reduziert. Türgriffe versenken sich automatisch, Fensterflächen sind großzügig. Wer das Design nüchtern analysiert, erkennt die Handschrift eines Herstellers, der Funktion vor Überfluss stellt. Kein auffälliges Chrom, keine mutigen Formen – der P7 bleibt sachlich.

Leistungsdaten, die nicht verpuffen

Xpeng liefert den P7 in mehreren Varianten: entweder mit einem einzelnen E-Motor an der Hinterachse oder als Allradversion mit zwei Motoren. Leistungstechnisch reicht die Spanne von 196 kW (267 PS) bis hin zu 348 kW (473 PS) in der Dual-Motor-Performance-Version. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt je nach Version zwischen 4,1 und 6,7 Sekunden.

• Leistung: 267 PS bis 473 PS
• Drehmoment: bis zu 757 Nm
• 0–100 km/h: ab 4,1 Sekunden
• Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
• Antriebsart: Heckantrieb oder Allradantrieb


Die Beschleunigung kommt linear, ohne dramatische Geräuschkulisse, aber mit einem Punch, der keine Fragen offenlässt. Wer es darauf anlegt, kann die Traktion bei Nässe durchaus herausfordern. Einziges Manko: Die Rekuperation lässt sich nicht fein genug dosieren – hier fehlt es an Einstellmöglichkeiten für erfahrene Fahrer.

Stromversorgung mit Licht und Schatten

In Sachen Batterie greift Xpeng auf moderne Lithium-Ionen-Zellen zurück, die in zwei Größen ausgeliefert werden: 70,8 kWh und 80,9 kWh. Die WLTP-Reichweite liegt laut Hersteller bei bis zu 576 Kilometern. Im Alltag pendelt man je nach Fahrweise zwischen 400 und 500 Kilometern – bei Autobahntempo eher Richtung 350.

• Batteriekapazität: 70,8 kWh oder 80,9 kWh
• Verbrauch: ca. 18–20 kWh/100 km
• Reichweite (WLTP): bis zu 576 km
• Ladeleistung DC: bis zu 175 kW
• Ladezeit 10–80 % (DC): ca. 30 Minuten


An der Schnellladesäule ist der P7 in rund 30 Minuten auf 80 Prozent geladen. AC-Laden erfolgt mit 11 kW – nicht rekordverdächtig, aber solide. Ein Schwachpunkt bleibt das Ladekarten-Chaos in Europa. Die hauseigene Navigation erkennt passende Ladesäulen, allerdings fehlt die Integration in große Roaming-Netzwerke wie Ionity oder EnBW.

Innenraum mit klarer Handschrift

Im Innenraum herrscht klare Struktur. Zwei große Displays – eines vor dem Fahrer, eines zentral – dominieren das Cockpit. Die Verarbeitung wirkt durchdacht, allerdings nicht auf Premium-Niveau. Hartplastik mischt sich unter weiche Oberflächen, was dem Gesamtbild in dieser Preisklasse Abzüge einbringt.

• Infotainment über 15-Zoll-Zentraldisplay
• Sprachsteuerung: integriert, aber fehleranfällig bei Dialekten
• Sitzkomfort: elektrisch einstellbar, beheizbar
• Ambientebeleuchtung: konfigurierbar
• Assistenzsysteme: Staupilot, Spurhalteassistent, Abstandstempomat


Die Fondpassagiere sitzen tief, was der coupéhaften Linie geschuldet ist. Die Kopffreiheit reicht für durchschnittliche Mitteleuropäer, Großgewachsene stoßen an ihre Grenzen. Besonders gut gelöst: die Geräuschdämmung. Selbst bei Tempo 130 bleibt es angenehm ruhig – kein Vergleich zu früheren China-Stromern.

Fahrverhalten: Satt oder steril?

Der P7 fährt sich kontrolliert und souverän. Die Lenkung vermittelt präzise Rückmeldung, das Fahrwerk bleibt auch bei groben Unebenheiten unaufgeregt. Dennoch wirkt das Gesamtpaket steril – wer emotionale Rückmeldung sucht, wird enttäuscht.

• Lenkung: direkt, aber gefühlsarm
• Fahrwerk: ausgewogen, nicht sportlich
• Fahrmodi: Eco, Normal, Sport
• Federung: komfortabel, kein Nachwippen
• Geräuschdämmung: sehr gut


In Kurven bleibt der P7 lange neutral, bei forcierter Fahrweise regelt die Elektronik früh. Das ist sicherheitstechnisch sinnvoll, aber wenig dynamisch. Die Fahrmodi unterscheiden sich spürbar in der Gasannahme und Rekuperation – mehr aber auch nicht.

Sicherheitstechnisch auf Höhe der Zeit

Der Xpeng P7 ist in puncto Sicherheit auf dem Stand moderner Elektrofahrzeuge der Mittelklasse – allerdings nicht ohne Einschränkungen. Das hauseigene Assistenzsystem XPILOT liegt derzeit in Version 3.0 vor und umfasst ein breites Spektrum an Funktionen, die teilautonomes Fahren auf Level 2 ermöglichen. Dazu gehören ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie eine automatische Abstandsregelung im Kolonnenverkehr. Ergänzt wird das System durch eine intelligente Verkehrszeichenerkennung und eine 360-Grad-Kameraansicht für das Einparken.

Xpeng verbaut für die Umgebungserfassung ein solides Paket aus zwölf Ultraschallsensoren, fünf hochauflösenden Kameras, vier Radarsensoren und einer HD-Frontkamera. Diese Kombination erlaubt eine flüssige Steuerung der Assistenzsysteme, insbesondere bei klaren Wetter- und Verkehrslagen. Die Rechenleistung wird von einem Nvidia Xavier Chip übernommen, der 30 TOPS (Tera Operations per Second) ermöglicht – eine Leistung, die auch bei europäischen Herstellern aktuell nur in oberen Ausstattungslinien verfügbar ist.

Im chinesischen C-NCAP-Crashtest erzielte der P7 die maximale Bewertung von fünf Sternen mit einer Gesamtpunktzahl von 89,4 Prozent. Der Schutz von Erwachseneninsassen wurde mit 93,6 Prozent bewertet, der Kinderschutz mit 82,7 Prozent. Fußgängerschutz und die Wirkung der aktiven Sicherheitssysteme lagen bei 73,4 Prozent – ein solider, wenn auch nicht überragender Wert. Für Europa steht der Euro-NCAP-Test zwar noch aus, doch angesichts der strukturellen Sicherheit und verbauten Assistenztechnik ist mit einem ähnlichen Ergebnis zu rechnen, sofern keine gravierenden Softwaremängel auffallen.

Die Lichttechnik des P7 nutzt moderne Matrix-LED-Scheinwerfer, die in Echtzeit auf Gegenverkehr reagieren und automatisch zwischen Abblend- und Fernlicht wechseln. Die Ausleuchtung der Fahrbahn ist gleichmäßig und reicht in der Praxis bis zu 160 Meter weit. Eine automatische Leuchtweitenregulierung gehört ebenfalls zum Standard.

Gebremst wird rundum mit innenbelüfteten Scheibenbremsen, die durch eine elektronische Parkbremse ergänzt werden. Das Bremspedal reagiert präzise, wenngleich der Übergang zwischen Rekuperation und mechanischer Verzögerung nicht ganz nahtlos erfolgt. Hier zeigt sich, dass die Software noch nicht das Niveau von Tesla oder Mercedes erreicht.

Kritisch bleibt der Blick auf die Assistenzfunktionen in komplexen Verkehrssituationen. In Baustellen oder bei schlecht sichtbaren Fahrbahnmarkierungen verliert das System gelegentlich die Orientierung. Auch bei abrupten Spurwechseln anderer Verkehrsteilnehmer reagiert die Elektronik verzögert. Das kann vor allem im urbanen Stop-and-Go-Verkehr zu unangenehmen Momenten führen. Eine permanente Softwareverbesserung via Over-the-Air-Updates ist vorgesehen, Xpeng liefert regelmäßig neue Versionen aus – doch es bleibt abzuwarten, wie stabil und zuverlässig diese Updates auf europäischem Boden implementiert werden.

Zwischen Tesla und Polestar – wo steht der P7?

Im Vergleich zur direkten Konkurrenz punktet der Xpeng P7 vor allem mit Raumgefühl und Reichweite. Das Design wirkt durchdachter als beim Model 3, das Fahrverhalten entspannter als beim Polestar 2. Doch in Sachen Image, Software-Ökosystem und Verarbeitung muss Xpeng aufholen.

• Tesla Model 3:
besseres Ladenetz, schwächere Dämmung

• BMW i4:
sportlicher abgestimmt, teurer

• Polestar 2:
hochwertiger innen, aber enger

Hyundai Ioniq 6:
futuristischer, aber weniger Reichweite


Wer den P7 kauft, entscheidet sich bewusst gegen ein westliches Label. Das kann – je nach Markt – Vorteil oder Nachteil sein. Der Preis ist angemessen, aber nicht konkurrenzlos. Xpeng muss vor allem im Kundenservice und beim After-Sales überzeugen, um Vertrauen aufzubauen.

Wie grün ist der Stromer wirklich?

Xpeng setzt bei der Produktion auf eine CO₂-optimierte Lieferkette, inklusive lokaler Zulieferer in Asien. Angaben zu Recyclinganteilen im Innenraum oder zur Wiederverwertbarkeit der Akkus sind bislang vage.

• CO₂-Footprint je nach Version zwischen 90 und 110 g/km (Life Cycle)
• Batterie-Recycling in Partnerschaft mit CATL
• Kein klares Öko-Siegel in Europa


Der Stromverbrauch ist alltagstauglich, die Ladeleistung konkurrenzfähig. In Sachen Nachhaltigkeit fehlt dem P7 jedoch die mediale Aufbereitung westlicher Hersteller – mit echten Umweltzertifikaten, CO₂-Kompensation oder Transparenz über Lieferketten.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Xpeng P7
Xpeng P7 - Heck- und Seitenansicht

Xpeng P7 - Funktion vor Prestige

Der Xpeng P7 ist ein durchdachtes Elektrofahrzeug der Mittelklasse mit klarer Zielsetzung. Wer weniger auf Markenimage und mehr auf Alltagstauglichkeit achtet, findet hier einen leistungsstarken, leisen und ausreichend komfortablen Begleiter.

Der P7 ist keine Revolution – aber ein solider Impuls aus Fernost. Wer Performance, Reichweite und ein minimalistisches Designkonzept sucht, darf diesen Stromer durchaus auf dem Zettel haben.

Ob Xpeng in Europa Fuß fasst, hängt jedoch nicht nur vom Produkt ab – sondern von Service, Transparenz und Geduld.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge passend zu Allgemein

Hyundai SANTA FE
| SUV & Geländewagen
Volkswagen ID. EVERY1
| Kleinwagen