Tesla Model Y
Das neue Modell im Härtetest
Tesla geht angeschlagen ins Jahr 2025. Der Konzern, einst gefeierter Vorreiter der Elektromobilität, kämpft zunehmend mit globalen Herausforderungen.
In China, dem wichtigsten Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge, verliert Tesla weiter an Boden. Der aggressive Preiskampf mit BYD setzt die Margen unter Druck, gleichzeitig steigen die Qualitätsansprüche der Kundschaft. In den USA stagniert das Wachstum, während in Europa Produktionsprobleme, Lieferschwierigkeiten und politische Spannungen das Geschäft belasten.
Elon Musk sorgt zudem mit seinen Aussagen und politischen Ambitionen immer häufiger für Kontroversen – das wirkt sich auf das Markenimage aus.
Inmitten dieser Zeit bringt Tesla eine überarbeitete Version seines bislang meistverkauften Modells: das Tesla Model Y.
Es bleibt ein Schlüsselprodukt für die Marke, ein Versuch, sich im zunehmend gesättigten Elektrofahrzeugmarkt zu behaupten – nicht nur mit Technologie, sondern auch mit Preis, Reichweite und Alltagstauglichkeit.
Je nach Variante wiegt das Fahrzeug leer zwischen 1.979 und rund 2.100 Kilogramm. Als Elektrofahrzeug kommt das Model Y ohne klassischen Hubraum aus, doch die technische Konfiguration ist alles andere als schlicht. Tesla verbaut in den verschiedenen Varianten entweder einen oder zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren. Diese liefern – in Kombination mit einem Lithium-Ionen-Akku – beachtliche Leistungswerte. Die Batterie hat in der Long-Range- und Performance-Version eine nutzbare Kapazität von 82 Kilowattstunden. Das Basismodell, also die RWD-Variante mit Hinterradantrieb, greift auf eine etwas kleinere Batterie zurück, deren Kapazität Tesla offiziell nicht detailliert kommuniziert – realistisch dürften es rund 60 kWh sein.
Das Model Y lässt sich an Teslas eigenem Supercharger-Netz mit bis zu 250 kW laden. Damit ist eine Schnellladung von 10 auf 80 Prozent unter optimalen Bedingungen in weniger als 30 Minuten machbar. Auch Wechselstrom-Laden zu Hause oder an öffentlichen Wallboxen ist möglich – mit bis zu 11 kW über einen dreiphasigen Anschluss. Die Ladezeiten hier variieren je nach Batteriegröße und Ladezustand, liegen aber typischerweise zwischen 6 und 9 Stunden für eine vollständige Ladung.
Die Einstiegsversion trägt den Namen Model Y RWD. Hier kommt nur ein Elektromotor an der Hinterachse zum Einsatz. Er liefert ausreichend Leistung für alltägliche Anforderungen und beschleunigt das Fahrzeug in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die WLTP-Reichweite liegt bei 455 Kilometern. Preislich startet diese Variante bei 44.990 Euro. Damit bleibt das Model Y in der Basis unterhalb vieler europäischer Konkurrenten – insbesondere mit Blick auf die gebotene Reichweite.
Die mittlere Variante ist das Model Y Long Range AWD. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um ein Modell mit Allradantrieb – realisiert durch zwei Elektromotoren, jeweils einer pro Achse. Diese Variante sprintet in rund 5,0 Sekunden auf Tempo 100 und schafft laut WLTP bis zu 533 Kilometer Reichweite. Diese Version gilt als der beste Kompromiss zwischen Preis, Leistung und Alltagstauglichkeit. Der Einstiegspreis liegt bei 52.990 Euro.
An der Spitze steht das Model Y Performance. Zwei Elektromotoren, nochmals leistungsoptimiert, sorgen für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Die Reichweite fällt mit rund 514 Kilometern etwas kürzer aus als bei der Long-Range-Variante – was vor allem am sportlicheren Set-up und den 21-Zoll-Felgen liegt. Der Preis: ab 59.990 Euro. Serienmäßig gibt’s hier auch ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk, größere Bremsen und einen Carbon-Heckspoiler.
Neu ist ein überarbeiteter Prozessor für die Software, der schnelleres Reagieren ermöglicht. Die Benutzeroberfläche wurde minimal angepasst, wirkt aber immer noch wie ein Tablet im Fahrzeug. Der sogenannte Autopilot ist serienmäßig aktiv, assistiert beim Spurhalten, Abstandhalten und Lenken. Gegen Aufpreis gibt es das "Full Self-Driving"-Paket für rund 7.500 Euro. In Europa allerdings weiterhin ohne Zulassung für autonome Fahrten – praktisch ist das Paket derzeit nur auf dem Papier.
Zur Serienausstattung gehören unter anderem Navigationssystem mit Echtzeit-Verkehrsdaten, Rückfahrkamera in HD, Sitzheizungen vorne und hinten sowie zwei induktive Ladeschalen für Smartphones. Auch Streaming-Dienste und Spieleplattformen sind integriert – nutzbar allerdings nur im Stand.
Weniger beeindruckend ist die Materialanmutung. Zwar wirkt das Design modern, doch Hartplastik und schlichtes Dekor dominieren. Wer auf haptisch hochwertige Oberflächen wie bei deutschen Premiummarken hofft, wird enttäuscht. Auch die Verarbeitungsqualität schwankt – insbesondere frühe Fahrzeuge aus der Berliner Gigafactory litten unter Spaltmaßen und Knarzgeräuschen. Tesla hat zwar nachgebessert, doch das Qualitätsniveau ist inkonsistent.
Das regenerative Bremssystem funktioniert zuverlässig und erlaubt nahezu reines One-Pedal-Driving. Der Wendekreis ist mit 12,1 Metern in Ordnung, aber nicht überragend. Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Totwinkelwarner und Verkehrszeichenerkennung arbeiten solide – auch wenn es bei der Zuverlässigkeit gelegentlich zu Aussetzern kommt.
Die Konkurrenz ist in den letzten Jahren massiv gewachsen: Hyundai Ioniq 5, Kia EV6, Skoda Enyaq, VW ID.4, BMW iX1 oder Ford Mustang Mach-E sind längst ernstzunehmende Alternativen. Sie punkten teilweise mit höherer Verarbeitungsqualität, besserem Fahrkomfort oder klassischerem Bedienkonzept – verlieren dafür bei Reichweite oder Software.
Wer das Gesamtpaket sucht, mit Fokus auf Reichweite, Performance und Zugang zum Supercharger-Netz, bekommt mit dem Model Y immer noch ein solides Gesamtfahrzeug. Wer dagegen Wert auf Komfort, Verarbeitungsqualität und klassische Bedienung legt, findet inzwischen überzeugende Alternativen – teilweise auch günstiger.
Für Tesla bedeutet das: Stillstand ist keine Option mehr. Die Luft an der Spitze wird dünner.
In China, dem wichtigsten Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge, verliert Tesla weiter an Boden. Der aggressive Preiskampf mit BYD setzt die Margen unter Druck, gleichzeitig steigen die Qualitätsansprüche der Kundschaft. In den USA stagniert das Wachstum, während in Europa Produktionsprobleme, Lieferschwierigkeiten und politische Spannungen das Geschäft belasten.
Elon Musk sorgt zudem mit seinen Aussagen und politischen Ambitionen immer häufiger für Kontroversen – das wirkt sich auf das Markenimage aus.
Inmitten dieser Zeit bringt Tesla eine überarbeitete Version seines bislang meistverkauften Modells: das Tesla Model Y.
Es bleibt ein Schlüsselprodukt für die Marke, ein Versuch, sich im zunehmend gesättigten Elektrofahrzeugmarkt zu behaupten – nicht nur mit Technologie, sondern auch mit Preis, Reichweite und Alltagstauglichkeit.

Tesla Model Y
Tesla Model Y neues Model - Innenraum Sitze

© Tesla Motors
Abmessungen, Gewicht und Energiespeicher auf dem Prüfstand
Das Tesla Model Y 2025 positioniert sich weiterhin als vollelektrisches SUV in der Mittelklasse. Es misst 4,75 Meter in der Länge, 1,92 Meter in der Breite und 1,62 Meter in der Höhe. Der Radstand beträgt 2,89 Meter, was sich positiv auf den Innenraum auswirkt. Die Bodenfreiheit liegt bei 167 Millimetern, was für ein SUV moderat ist.Je nach Variante wiegt das Fahrzeug leer zwischen 1.979 und rund 2.100 Kilogramm. Als Elektrofahrzeug kommt das Model Y ohne klassischen Hubraum aus, doch die technische Konfiguration ist alles andere als schlicht. Tesla verbaut in den verschiedenen Varianten entweder einen oder zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren. Diese liefern – in Kombination mit einem Lithium-Ionen-Akku – beachtliche Leistungswerte. Die Batterie hat in der Long-Range- und Performance-Version eine nutzbare Kapazität von 82 Kilowattstunden. Das Basismodell, also die RWD-Variante mit Hinterradantrieb, greift auf eine etwas kleinere Batterie zurück, deren Kapazität Tesla offiziell nicht detailliert kommuniziert – realistisch dürften es rund 60 kWh sein.
Das Model Y lässt sich an Teslas eigenem Supercharger-Netz mit bis zu 250 kW laden. Damit ist eine Schnellladung von 10 auf 80 Prozent unter optimalen Bedingungen in weniger als 30 Minuten machbar. Auch Wechselstrom-Laden zu Hause oder an öffentlichen Wallboxen ist möglich – mit bis zu 11 kW über einen dreiphasigen Anschluss. Die Ladezeiten hier variieren je nach Batteriegröße und Ladezustand, liegen aber typischerweise zwischen 6 und 9 Stunden für eine vollständige Ladung.
RWD, Long Range oder Performance – drei Modelle, drei Ansätze
Tesla gliedert das Model Y weiterhin in drei klar definierte Varianten.Die Einstiegsversion trägt den Namen Model Y RWD. Hier kommt nur ein Elektromotor an der Hinterachse zum Einsatz. Er liefert ausreichend Leistung für alltägliche Anforderungen und beschleunigt das Fahrzeug in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die WLTP-Reichweite liegt bei 455 Kilometern. Preislich startet diese Variante bei 44.990 Euro. Damit bleibt das Model Y in der Basis unterhalb vieler europäischer Konkurrenten – insbesondere mit Blick auf die gebotene Reichweite.
Die mittlere Variante ist das Model Y Long Range AWD. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um ein Modell mit Allradantrieb – realisiert durch zwei Elektromotoren, jeweils einer pro Achse. Diese Variante sprintet in rund 5,0 Sekunden auf Tempo 100 und schafft laut WLTP bis zu 533 Kilometer Reichweite. Diese Version gilt als der beste Kompromiss zwischen Preis, Leistung und Alltagstauglichkeit. Der Einstiegspreis liegt bei 52.990 Euro.
An der Spitze steht das Model Y Performance. Zwei Elektromotoren, nochmals leistungsoptimiert, sorgen für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Die Reichweite fällt mit rund 514 Kilometern etwas kürzer aus als bei der Long-Range-Variante – was vor allem am sportlicheren Set-up und den 21-Zoll-Felgen liegt. Der Preis: ab 59.990 Euro. Serienmäßig gibt’s hier auch ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk, größere Bremsen und einen Carbon-Heckspoiler.
Touchscreen-Diktat und Software-DNA
Im Innenraum bleibt Tesla seiner Linie treu. Das Cockpit ist extrem reduziert. Ein zentrales 15-Zoll-Touchdisplay dominiert das Armaturenbrett. Klassische Knöpfe fehlen nahezu vollständig. Selbst Scheibenwischer, Spiegelverstellung und Handschuhfach werden über das Display gesteuert. Ob man das als Fortschritt oder als unnötig kompliziert empfindet, ist Geschmackssache – intuitive Bedienung sieht anders aus.Neu ist ein überarbeiteter Prozessor für die Software, der schnelleres Reagieren ermöglicht. Die Benutzeroberfläche wurde minimal angepasst, wirkt aber immer noch wie ein Tablet im Fahrzeug. Der sogenannte Autopilot ist serienmäßig aktiv, assistiert beim Spurhalten, Abstandhalten und Lenken. Gegen Aufpreis gibt es das "Full Self-Driving"-Paket für rund 7.500 Euro. In Europa allerdings weiterhin ohne Zulassung für autonome Fahrten – praktisch ist das Paket derzeit nur auf dem Papier.
Zur Serienausstattung gehören unter anderem Navigationssystem mit Echtzeit-Verkehrsdaten, Rückfahrkamera in HD, Sitzheizungen vorne und hinten sowie zwei induktive Ladeschalen für Smartphones. Auch Streaming-Dienste und Spieleplattformen sind integriert – nutzbar allerdings nur im Stand.
Solide Platzverhältnisse, aber keine Luxuslounge
Das Model Y punktet mit seinem Raumangebot. Fünf Erwachsene finden bequem Platz. Optional lässt sich eine dritte Sitzreihe integrieren, die allerdings nur Kindern zumutbar ist. Die Kopffreiheit ist großzügig, der Verzicht auf einen Mitteltunnel sorgt für angenehme Bewegungsfreiheit im Fond. Der Kofferraum fasst 854 Liter, bei umgeklappter Rückbank sind es bis zu 2.158 Liter. Zusätzlich gibt’s vorne einen sogenannten Frunk mit 117 Litern – ideal für Ladekabel oder kleinere Taschen.Weniger beeindruckend ist die Materialanmutung. Zwar wirkt das Design modern, doch Hartplastik und schlichtes Dekor dominieren. Wer auf haptisch hochwertige Oberflächen wie bei deutschen Premiummarken hofft, wird enttäuscht. Auch die Verarbeitungsqualität schwankt – insbesondere frühe Fahrzeuge aus der Berliner Gigafactory litten unter Spaltmaßen und Knarzgeräuschen. Tesla hat zwar nachgebessert, doch das Qualitätsniveau ist inkonsistent.
Straff, direkt, aber nicht gerade komfortverliebt
Das Fahrgefühl im Model Y ist geprägt von direktem Ansprechverhalten und kräftiger Beschleunigung – selbst in der Basisversion. Das Fahrwerk ist insgesamt straff abgestimmt. Vor allem in der Performance-Variante mit 21-Zoll-Rädern und Sportfahrwerk spürt man jede Unebenheit. Komfortliebhaber dürften sich daran stören. Auf der Autobahn liegt das Model Y dagegen stabil und ruhig, der Geräuschpegel im Innenraum bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten moderat.Das regenerative Bremssystem funktioniert zuverlässig und erlaubt nahezu reines One-Pedal-Driving. Der Wendekreis ist mit 12,1 Metern in Ordnung, aber nicht überragend. Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Totwinkelwarner und Verkehrszeichenerkennung arbeiten solide – auch wenn es bei der Zuverlässigkeit gelegentlich zu Aussetzern kommt.
Günstig ist relativ – und die Konkurrenz schläft nicht
Mit einem Einstiegspreis von knapp 45.000 Euro positioniert sich das Tesla Model Y unterhalb vieler europäischer Elektro-SUVs ähnlicher Größe. Dennoch ist es kein Schnäppchen – vor allem wenn man den Aufpreis für bessere Varianten oder das Autonomie-Paket einrechnet.Die Konkurrenz ist in den letzten Jahren massiv gewachsen: Hyundai Ioniq 5, Kia EV6, Skoda Enyaq, VW ID.4, BMW iX1 oder Ford Mustang Mach-E sind längst ernstzunehmende Alternativen. Sie punkten teilweise mit höherer Verarbeitungsqualität, besserem Fahrkomfort oder klassischerem Bedienkonzept – verlieren dafür bei Reichweite oder Software.
Was vom Model Y bleibt, wenn der Hype verfliegt
Das Tesla Model Y 2025 bleibt ein wichtiges Elektrofahrzeug in der Mittelklasse, aber es ist kein Gamechanger mehr. Der technische Vorsprung schrumpft, die Konkurrenz holt auf – teils schneller, als Tesla nachlegt. Die Software bleibt stark, das Ladenetz unschlagbar, und das Raumangebot ist überzeugend. Doch bei Verarbeitung, Materialqualität und Komfort liegt das Model Y hinter den Erwartungen zurück – besonders gemessen an Preis und Image.
Tesla Model Y
Tesla Model Y neues Model - Heck- und Seitenansicht Berge

© Tesla Motors
Wer das Gesamtpaket sucht, mit Fokus auf Reichweite, Performance und Zugang zum Supercharger-Netz, bekommt mit dem Model Y immer noch ein solides Gesamtfahrzeug. Wer dagegen Wert auf Komfort, Verarbeitungsqualität und klassische Bedienung legt, findet inzwischen überzeugende Alternativen – teilweise auch günstiger.
Für Tesla bedeutet das: Stillstand ist keine Option mehr. Die Luft an der Spitze wird dünner.
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