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RAM 1500 Laramie

Eine Woche im Härtetest

Sieben Tage, 395 PS, fast sechs Meter Länge und eine klare Frage: Wie viel Alltag verträgt ein Truck dieser Dimension wirklich?

Der RAM 1500 Laramie gehört zu den imposantesten Fahrzeugen, die auf europäischen Straßen bewegt werden. Ein Full-Size-Pick-up mit massivem Rahmen, V8-Motor und Premiumausstattung. Doch was passiert, wenn man ihn nicht in die Ausstellungshalle stellt, sondern ihn arbeiten lässt – jeden Tag, bei jeder Witterung, unter echter Last?

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RAM 1500 Laramie
RAM 1500 Laramie – Seitenansicht

Der Härtetest führt durch Stadtverkehr, Landstraße, Autobahn, Baustelle und Gelände. Ziel ist nicht Show, sondern Substanz. Der Laramie wird beladen, zieht Anhänger, parkt zwischen Kompaktwagen, rollt über Feldwege und zieht lange Etappen im Alltag durch. Nach einer Woche lässt sich klar sagen: Der RAM 1500 Laramie ist kein Exot, sondern ein Werkzeug, das mit Präzision und Komfort arbeitet.

Der Eindruck nach Tag eins: Größe verlangt Gewöhnung, aber Kontrolle entsteht schnell. Die Position hinter dem Lenkrad vermittelt Überblick, das Cockpit ordnet sich logisch. Die Außenkameras übernehmen den Rest. Ab hier beginnt der Test.

Tag 1 – Stadtverkehr und Alltag

Der erste Tag steht im Zeichen enger Straßen und dichter Parkreihen. 5.920 mm Länge und 2.085 mm Breite sind kein Vorteil im urbanen Umfeld, aber die Technik kompensiert es. Die 360°-Kamera liefert gestochen scharfe Bilder, die Parksensoren reagieren präzise. Der Truck bewegt sich mit erstaunlicher Leichtigkeit, obwohl über 2,5 Tonnen Eigengewicht anliegen.

Der 5,7-Liter-V8 startet ruhig. Im Leerlauf kaum Vibrationen, die 8-Gang-Automatik von ZF schaltet weich. Der mildhybride eTorque-Antrieb unterstützt beim Anfahren und hält das System aktiv, ohne spürbare Eingriffe. Der Verbrauch im Stadtverkehr liegt bei 15,2 Litern – realistisch für diese Fahrzeugklasse.

In der Rushhour überzeugt das adaptive Dämpfungssystem. Querfugen, Gullideckel und Kopfsteinpflaster werden souverän absorbiert. Die elektrische Servolenkung reagiert präzise und ermöglicht selbst bei Rangiermanövern eine direkte Kontrolle. Der Laramie lässt sich wie ein großes SUV bewegen, nur mit mehr Übersicht und höherer Sitzposition.

Nach knapp 60 Kilometern Stadtbetrieb fällt auf: Die Akustikdämmung ist auf Oberklasse-Niveau. Außengeräusche bleiben minimal, der Innenraum wirkt wie ein isolierter Arbeitsraum mit hoher Materialqualität. Der erste Tag zeigt: Größe bedeutet Aufwand – aber keine Schwäche.

Tag 2 – Baustelleneinsatz unter Last

Der zweite Tag steht im Zeichen von Nutzlast und Gelände. Auf der Ladefläche liegen 600 Kilogramm Ziegel und Werkzeug, zusätzlich zieht der Laramie einen 2,7-Tonnen-Anhänger. Die Luftfederung reguliert automatisch, hält das Fahrzeug waagerecht und sorgt für konstante Bodenfreiheit.

Der Allradantrieb arbeitet im Modus 4WD Auto. Das System verteilt die Kraft elektronisch, erkennt Schlupf und reagiert sofort. Der Antrieb wirkt niemals überfordert. Die Drehmomentreserve bleibt jederzeit abrufbar. Auf schlammigem Untergrund greifen die 275/55 R20-Reifen zuverlässig, ohne unnötiges Durchdrehen.

Der Böschungswinkel von 27° hinten und 20,3° vorn reicht für typische Baustellenzufahrten. Die Bodenfreiheit von 22 cm erlaubt problemloses Überfahren von Unebenheiten. Selbst bei voller Beladung bleibt die Federung kontrolliert. Der Truck reagiert nicht nervös, sondern wirkt mechanisch ausgewogen.

Beim Abkippen der Ladung zeigt sich die Praxistauglichkeit der elektrischen Heckklappe und der rutschfesten Ladeflächenbeschichtung. Die LED-Beleuchtung im Laderaum ist in der Dunkelheit ein echtes Plus. Die elektrische Steckdose am Heck versorgt Maschinen mit Strom – ein Detail, das den Laramie von typischen Lifestyle-Pick-ups unterscheidet.

Tag 3 – Langstrecke auf der Autobahn

Auf langen Etappen spielt der RAM 1500 Laramie seine größte Stärke aus: Stabilität. Der 5,7-Liter-V8 arbeitet entspannt bei 1.800 U/min bei 120 km/h. Die 8-Gang-Automatik hält das Drehmoment konstant. Das Fahrzeug gleitet gleichmäßig, ohne Unruhe, ohne Druckverlust.

Der Verbrauch auf 250 Kilometern Langstrecke liegt bei 11,8 Litern pro 100 Kilometer. Das Geräuschniveau bleibt niedrig, Windgeräusche treten erst ab 140 km/h hörbar auf. Die aerodynamisch optimierte Front und die aktive Kühlerklappensteuerung wirken spürbar.

Die Sitze mit perforiertem Leder, Heizung und Belüftung machen auch lange Strecken komfortabel. Das 12-Zoll-Touchdisplay mit integriertem Navigationssystem und Harman-Kardon-Soundsystem mit 19 Lautsprechern begleitet präzise und klar. Apple CarPlay, Android Auto und Sprachsteuerung funktionieren verzögerungsfrei.


Die Luftfederung senkt das Fahrzeug automatisch ab, sobald der Highway-Modus aktiv ist. Dadurch verbessert sich die Stabilität und senkt den Verbrauch um rund 0,3 Liter. Der Laramie fährt langstreckentauglicher als manch großer SUV – ruhiger, gleichmäßiger, gelassener.

Tag 4 – Anhängerbetrieb unter Volllast

Der vierte Tag bringt die maximale Belastung. Anhängergewicht: 3.500 Kilogramm, Zuladung auf der Ladefläche: 500 Kilogramm. Die Kombination aus Leiterrahmen, Luftfederung und eTorque-System zeigt hier ihre Stärke. Keine Wankbewegungen, kein Durchsacken. Der RAM bleibt spurtreu.

Das Zusammenspiel aus Antrieb und Getriebe ist präzise. Beim Anfahren sorgt das Hybrid-System für zusätzliches Drehmoment, wodurch Kupplungsschonung und Traktionskontrolle profitieren. Bergauf hält die Automatik konstant das Drehmomentfenster, ohne hektische Schaltvorgänge.

Die Bremsanlage bleibt auch unter Last verlässlich. Vorn und hinten Scheibenbremsen mit 378 und 375 mm Durchmesser leisten saubere Arbeit. Die Temperatur bleibt konstant, die Verzögerung kontrollierbar. Die Bremsstabilisierung für Anhänger funktioniert effektiv.

Beim Rückwärtsfahren übernimmt der Trailer-Assistent die Steuerung. Der Fahrer gibt nur die Richtung an, der Truck lenkt automatisch gegen. Das System arbeitet flüssig, ohne Fehlinterpretationen. Diese Funktion spart Zeit und reduziert Stress bei engen Rangiersituationen erheblich.

Tag 5 – Gelände und Offroad-Test

Der fünfte Tag führt abseits befestigter Straßen. Steigungen, lose Wege, nasser Untergrund – der Laramie zeigt, wie viel Substanz in seinem Allradsystem steckt. Mit 4WD Low und aktivierter Differenzialsperre bleibt das Fahrzeug berechenbar. Der Radstand sorgt für Traktion, die Bodenfreiheit verhindert Bodenkontakt.

Das Drehmoment entfaltet sich gleichmäßig, ohne spürbares Turboloch. Die Elektronik greift sanft ein. Selbst bei diagonalem Versatz bleibt das Fahrzeug stabil. Das Gewicht wird präzise über alle vier Räder verteilt, die Federung arbeitet unabhängig an jeder Achse.

Der Böschungswinkel und die Wattiefe reichen für typische Baustellen, Waldwege oder Zufahrten mit grobem Untergrund. Das Fahrzeug bleibt ruhig, die Lenkung präzise. Selbst im Schritttempo arbeitet der Laramie ohne unnötiges Rucken oder Nachschwingen.

Die Bodenfreiheit von 22 cm, der Radstand von 3,57 m und das ausgeglichene Verhältnis zwischen Achslast und Schwerpunkt schaffen Vertrauen. Der Truck zeigt hier seine technische Integrität. Keine Show – reine Mechanik.

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RAM 1500 Laramie
RAM 1500 Laramie – Innenraum Cockpit

Tag 6 – Innenraum, Alltag und Technik

Der Innenraum des RAM 1500 Laramie erweist sich nach sechs Tagen intensiver Nutzung als durchdacht. Das Leder bleibt widerstandsfähig, die Sitzpolster halten Form und Festigkeit. Die elektrische Einstellbarkeit von Lenkrad, Pedalerie und Sitzposition erleichtert den Wechsel verschiedener Fahrer.

Das Infotainmentsystem reagiert stabil. Keine Aussetzer, keine Verzögerungen bei der Navigation oder beim Bluetooth-Wechsel. Die Integration von Apple CarPlay und Android Auto läuft fehlerfrei. Das digitale Kombiinstrument liefert präzise Werte zu Öltemperatur, Batterieladung, Luftdruck und Anhängerstatus.

Kleine Details zeigen die Entwicklungsqualität: Ablageflächen mit rutschfesten Gummieinsätzen, Steckdosen an allen relevanten Punkten, dimmbare Innenbeleuchtung mit LED-Technik. Das Panoramadach sorgt für Helligkeit, ohne Blendung. Die Kabine bleibt auch bei starkem Regen dicht und leise.

Die Verarbeitungsqualität übertrifft das, was viele europäische Pick-ups bieten. Spaltmaße, Materialübergänge und Griffpunkte sind gleichmäßig. Selbst nach stundenlangen Fahrten bleibt der Eindruck von Präzision bestehen.

Tag 7 – Fazit des Praxiseinsatzes

Nach sieben Tagen, 1.200 Kilometern, Stadt, Land, Gelände und Anhängerbetrieb steht fest: Der RAM 1500 Laramie ist kein Show-Truck. Er ist ein Werkzeug mit technischer Substanz. 395 PS, 556 Nm Drehmoment, ein Leiterrahmen mit Luftfederung und ein Innenraum, der den Begriff Komfort wörtlich nimmt.

Im Alltagsbetrieb überzeugt der Laramie durch Stabilität, Nutzwert und Langstreckentauglichkeit. Auf Baustellen punktet er mit Kraft und Ladefähigkeit, auf der Autobahn mit Laufruhe, in der Stadt mit Übersicht und Technik. Der Verbrauch bleibt im Rahmen, die Mechanik arbeitet standfest.

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RAM 1500 Laramie
RAM 1500 Laramie – Front- und Seitenansicht mit Anhänger

Preislich liegt der RAM 1500 Laramie zwischen 85.000 und 100.000 €, je nach Ausstattung. Dafür erhält man ein Fahrzeug, das Arbeit, Transport und Reisen auf höchstem Niveau kombiniert. Seine Konkurrenz aus Europa bleibt kleiner, leichter und technikärmer. Der Laramie bleibt in dieser Klasse das Maß für Authentizität und Leistungsfähigkeit.

Nach einer Woche intensiver Nutzung lässt sich das Ergebnis klar formulieren: Der RAM 1500 Laramie ist kein Kompromissfahrzeug. Er ist gebaut, um zu arbeiten, zu ziehen, zu transportieren – mit Präzision, Ruhe und technischer Konsequenz.

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