Lotus Emeya
Eine Kampfansage an Porsche & Co.
Keine Nostalgie, kein Retro-Geschwurbel – Lotus ist nicht mehr das, was es mal war. Und das ist auch gut so.
Denn mit dem Emeya verabschiedet sich die Marke von ihren puristischen Leichtbau-Zwergen und steigt ein in eine neue Liga: Elektrofahrzeuge im Hochleistungssegment.
Die DNA der Traditionsmarke aus Hethel, England, ist noch erkennbar – aber sie wurde radikal neu interpretiert. Der Emeya ist kein Nachfolger eines Elise oder Exige, sondern ein direkter Angriff auf Taycan, EQE und Model S.
Der Hersteller Lotus war jahrzehntelang bekannt für kompromisslos leichtgewichtige Sportwagen mit exzellentem Fahrverhalten, aber minimalem Komfort. Unter neuer Führung – seit 2017 mehrheitlich im Besitz des chinesischen Konzerns Geely – verfolgt die Marke nun eine andere Strategie: elektrifiziert, luxuriös und global konkurrenzfähig. Der Emeya ist der zweite Wurf nach dem SUV Eletre und markiert den Einstieg von Lotus ins Segment der vollelektrischen Limousinen.
Der Emeya basiert auf der EPA-Architektur (Electric Premium Architecture) von Lotus, die auch beim Eletre zum Einsatz kommt. Die Plattform ermöglicht variable Batteriegrößen, Allradantrieb und High-Performance-Komponenten.
• Länge: 5.139 mm
• Breite: 2.000 mm
• Höhe: 1.459 mm
• Radstand: 3.068 mm
• Leergewicht: ca. 2.500 kg
• Kofferraumvolumen: ca. 509 Liter + 31 Liter Frunk
• Emeya „Basis“:
ca. 612 PS (451 kW), 0–100 km/h in rund 4 Sekunden
• Emeya S:
ca. 679 PS (500 kW), 0–100 km/h in ca. 3,8 Sekunden
• Emeya R:
918 PS (675 kW), 985 Nm Drehmoment, 0–100 km/h in 2,78 Sekunden
Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Modell bei 250–256 km/h. Damit platziert sich der Emeya leistungstechnisch über dem Taycan 4S und knapp unter dem Turbo S. Die Energie stammt aus einer 102-kWh-Batterie (netto), die für eine WLTP-Reichweite von bis zu 600 Kilometern ausgelegt ist – realistisch dürften es je nach Fahrweise 450–500 km sein.
• DC-Ladeleistung: bis zu 350 kW
• 10–80 % in ca. 18 Minuten
• AC-Laden: bis zu 22 kW dreiphasig
Die Ladeperformance ist auf Augenhöhe mit den schnellsten Elektrofahrzeugen am Markt. Praktisch: Das Thermomanagement ist auf Dauerleistung ausgelegt, die Ladeleistung fällt auch bei wiederholtem Schnellladen kaum ab – im Gegensatz zu manchen Konkurrenten.
• Emeya:
Einsteiger mit „nur“ rund 612 PS, serienmäßigem Allrad, adaptivem Fahrwerk, digitalem Cockpit
• Emeya S:
Mehr Leistung, Sportfahrwerk, bessere Sitze, größere Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer
• Emeya R:
Topmodell mit 918 PS, Carbon-Keramik-Bremsen, aktiver Aerodynamik, Track-Modus, aktives Luftfahrwerk
Das R-Modell ist klar auf Performance getrimmt, aber Lotus betont, dass auch die Basisvariante sportlich abgestimmt ist – ohne Komfort und Alltagstauglichkeit zu vernachlässigen.
Für Konnektivität sorgt eine fest integrierte 5G-Anbindung, die nicht nur Echtzeitdaten für die Navigation liefert, sondern auch regelmäßige Over-the-Air-Updates ermöglicht. So bleiben Software, Funktionen und Benutzeroberfläche jederzeit aktuell – ohne Werkstattbesuch. Das gesamte System ist auf schnelle Reaktionen und geringe Ablenkung optimiert. Nutzer können via Touch, Sprache oder Lenkradtasten interagieren, die Menüführung ist klar strukturiert und weitgehend individualisierbar.
In Sachen Sicherheit fährt der Emeya auf dem Niveau der Oberklasse mit. Das Systempaket für teilautonomes Fahren der Stufe 2 umfasst einen adaptiven Tempomat, Spurhalteassistent, Spurwechselassistent, einen aktiven Notbremsassistenten sowie eine intelligente Verkehrszeichenerkennung. Ergänzt wird das durch ein Kamera- und Sensorsystem mit 360-Grad-Rundumsicht, das beim Rangieren oder Einparken präzise Hilfestellung gibt. Die adaptiven LED-Matrix-Scheinwerfer passen sich automatisch an Verkehr, Wetter und Geschwindigkeit an und erhöhen so Sicht und Sicherheit bei Nachtfahrten.
Wer auf der Suche nach überladenen Animationen und Spielkonsolen-Grafik ist, wird hier nicht fündig. Der Emeya bleibt seiner Linie treu: Technik da, wo sie sinnvoll ist – und nicht mehr als nötig.
Die Klimatisierung erfolgt serienmäßig über eine Zwei-Zonen-Automatik, optional ist auch eine Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich – speziell in der Vier-Sitzer-Konfiguration mit durchgehender Mittelkonsole im Fond. Für den passenden Sound sorgt ein High-End-Audiosystem von KEF mit bis zu 23 Lautsprechern und satten 1500 Watt Leistung. Die Akustik ist auf Studio-Niveau ausgelegt, ergänzt durch aktive Geräuschunterdrückung und gezielte Klanginszenierung je nach Fahrmodus.
Elektrisch verstellbare Sitze, Ambientebeleuchtung, ein rahmenloser Innenspiegel sowie ein durchgängiges Glasdach mit variabler Tönung gehören – je nach Ausstattung – ebenfalls zum Paket. Die Bedienoberflächen sind haptisch hochwertig, Tasten gibt es kaum noch, stattdessen dominiert ein zentraler Touchscreen in Kombination mit klar strukturierter Menüführung.
Auch beim Platzangebot muss sich der Emeya nicht verstecken. Der Kofferraum fasst 509 Liter – ausreichend für mehrere Reisetaschen oder größere Einkäufe. Zusätzlich steht vorne unter der Haube ein 31-Liter-Frunk zur Verfügung, in dem sich problemlos ein Ladekabel oder kleineres Gepäck verstauen lässt. Wer mehr Flexibilität braucht, kann die Rücksitze umklappen – dann entsteht zusätzlicher Stauraum für längere Gegenstände.
Die Lenkung ist typisch Lotus: direkt, aber nicht nervös. Sie vermittelt exakt, was auf der Straße passiert, ohne übertrieben zu wirken. In Verbindung mit dem tiefen Schwerpunkt, der durch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie entsteht, ergibt sich ein neutrales und ausbalanciertes Fahrverhalten – selbst bei hohem Tempo oder schnellen Richtungswechseln. Der Allradantrieb sorgt zusätzlich für souveräne Traktion in jeder Situation, ob bei Nässe, beim Beschleunigen aus Kurven oder auf der Autobahn.
Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt der Emeya erstaunlich ruhig. Die Windgeräusche sind minimal, Vibrationen kaum spürbar. Das Gewicht von rund 2,5 Tonnen merkt man nur auf dem Papier – fahrdynamisch wirkt der Emeya leichter, als er ist. Die aktiven Aerodynamik-Elemente am Heck und im Frontbereich greifen unmerklich, stabilisieren aber deutlich bei Tempo über 200 km/h. Im Track-Modus verändert sich die Abstimmung deutlich, das Fahrwerk wird straffer, das ESP lässt mehr Spielraum, und der Antrieb reagiert aggressiver.
Kurz gesagt: Wer sich ein träges Elektro-Schlachtschiff erwartet, wird überrascht. Der Emeya fährt sich nicht wie eine schwere Limousine, sondern eher wie ein GT – mit einer gesunden Portion Lotus-Würze.
• Emeya: ab ca. 105.000 Euro
• Emeya S: ab ca. 120.000 Euro
• Emeya R: ab ca. 150.000 Euro
Produziert wird der Emeya nicht in Großbritannien, sondern im chinesischen Wuhan – das sorgt für Skalierbarkeit, dürfte aber für Puristen ein Dorn im Auge sein.
• Porsche Taycan (4S bis Turbo S)
• Tesla Model S Plaid
• Audi e-tron GT
• BMW i5 M60
• Mercedes EQE AMG 53
• Lucid Air (nicht offiziell in Europa, aber als Referenz relevant)
Im Vergleich schlägt der Emeya viele Gegner bei Ladegeschwindigkeit, Innenraumqualität und Performance – aber Tesla punktet bei Reichweite, Porsche bei Handling, BMW bei Assistenzsystemen. Lotus positioniert sich also dazwischen: mehr Emotion als ein EQE, weniger Technik-Overkill als Tesla, mehr Exklusivität als ein e-tron GT.
Klar ist: Wer Lotus früher mit knallharten Tracktools verbunden hat, muss umdenken. Der Emeya fährt in einer neuen Liga – und das selbstbewusst. Ob er die nötige Stückzahl erreicht, um wirtschaftlich relevant zu sein, wird sich zeigen. Aber eines ist sicher: Langweilig ist er nicht.
Denn mit dem Emeya verabschiedet sich die Marke von ihren puristischen Leichtbau-Zwergen und steigt ein in eine neue Liga: Elektrofahrzeuge im Hochleistungssegment.
Die DNA der Traditionsmarke aus Hethel, England, ist noch erkennbar – aber sie wurde radikal neu interpretiert. Der Emeya ist kein Nachfolger eines Elise oder Exige, sondern ein direkter Angriff auf Taycan, EQE und Model S.

Lotus Emeya
Lotus Emeya - Heck- und Seitenansicht rechts

© Lotus Cars
Der Hersteller Lotus war jahrzehntelang bekannt für kompromisslos leichtgewichtige Sportwagen mit exzellentem Fahrverhalten, aber minimalem Komfort. Unter neuer Führung – seit 2017 mehrheitlich im Besitz des chinesischen Konzerns Geely – verfolgt die Marke nun eine andere Strategie: elektrifiziert, luxuriös und global konkurrenzfähig. Der Emeya ist der zweite Wurf nach dem SUV Eletre und markiert den Einstieg von Lotus ins Segment der vollelektrischen Limousinen.
Vollelektrische Limousine mit klarer Kante
Der Lotus Emeya ist eine viertürige Limousine mit coupéhaftem Design, einem tiefen Schwerpunkt und aggressivem Auftritt. Mit einer Länge von 5,14 Metern, einer Breite von 2,00 Metern und einer Höhe von 1,46 Metern ordnet er sich klar in der oberen Mittelklasse bis Oberklasse ein. Der Radstand von 3,06 Metern schafft Raum im Innenraum – und unterstreicht den Anspruch, auf Augenhöhe mit etablierten Elektro-Premiumfahrzeugen zu sein.Der Emeya basiert auf der EPA-Architektur (Electric Premium Architecture) von Lotus, die auch beim Eletre zum Einsatz kommt. Die Plattform ermöglicht variable Batteriegrößen, Allradantrieb und High-Performance-Komponenten.
• Länge: 5.139 mm
• Breite: 2.000 mm
• Höhe: 1.459 mm
• Radstand: 3.068 mm
• Leergewicht: ca. 2.500 kg
• Kofferraumvolumen: ca. 509 Liter + 31 Liter Frunk
Dual-Motor-Allrad und brachiale Leistung
Die Motorisierung des Lotus Emeya lässt keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht: Performance steht im Fokus. Lotus setzt auf zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren – einen pro Achse – und realisiert damit Allradantrieb. Die Leistung variiert je nach Version.• Emeya „Basis“:
ca. 612 PS (451 kW), 0–100 km/h in rund 4 Sekunden
• Emeya S:
ca. 679 PS (500 kW), 0–100 km/h in ca. 3,8 Sekunden
• Emeya R:
918 PS (675 kW), 985 Nm Drehmoment, 0–100 km/h in 2,78 Sekunden
Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Modell bei 250–256 km/h. Damit platziert sich der Emeya leistungstechnisch über dem Taycan 4S und knapp unter dem Turbo S. Die Energie stammt aus einer 102-kWh-Batterie (netto), die für eine WLTP-Reichweite von bis zu 600 Kilometern ausgelegt ist – realistisch dürften es je nach Fahrweise 450–500 km sein.
Schnellladen wie die Großen
Lotus setzt auf 800-Volt-Technologie – genau wie Porsche oder Audi. Das erlaubt extrem kurze Ladezeiten.• DC-Ladeleistung: bis zu 350 kW
• 10–80 % in ca. 18 Minuten
• AC-Laden: bis zu 22 kW dreiphasig
Die Ladeperformance ist auf Augenhöhe mit den schnellsten Elektrofahrzeugen am Markt. Praktisch: Das Thermomanagement ist auf Dauerleistung ausgelegt, die Ladeleistung fällt auch bei wiederholtem Schnellladen kaum ab – im Gegensatz zu manchen Konkurrenten.
Emeya, Emeya S, Emeya R – wo liegt der Unterschied?
Lotus bietet den Emeya in mehreren Varianten an. Während die technische Basis ähnlich ist, unterscheiden sich Ausstattung, Leistung und Fahrwerksabstimmung.• Emeya:
Einsteiger mit „nur“ rund 612 PS, serienmäßigem Allrad, adaptivem Fahrwerk, digitalem Cockpit
• Emeya S:
Mehr Leistung, Sportfahrwerk, bessere Sitze, größere Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer
• Emeya R:
Topmodell mit 918 PS, Carbon-Keramik-Bremsen, aktiver Aerodynamik, Track-Modus, aktives Luftfahrwerk
Das R-Modell ist klar auf Performance getrimmt, aber Lotus betont, dass auch die Basisvariante sportlich abgestimmt ist – ohne Komfort und Alltagstauglichkeit zu vernachlässigen.
Technik: High-End ohne Schnickschnack
Lotus setzt beim Emeya konsequent auf moderne Technologie, ohne dabei in Spielereien abzudriften. Der Fokus liegt klar auf Funktionalität, Sicherheit und intuitiver Bedienung. Das zentrale Bedienkonzept besteht aus einem großen, hochauflösenden 15,1-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, kombiniert mit Sprachsteuerung und einem digitalen Kombiinstrument. Ergänzt wird das System durch ein beeindruckendes 55-Zoll-Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Elementen, das wichtige Fahrinformationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert – darunter Navigationshinweise, Geschwindigkeitsdaten und Hinweise von Assistenzsystemen.Für Konnektivität sorgt eine fest integrierte 5G-Anbindung, die nicht nur Echtzeitdaten für die Navigation liefert, sondern auch regelmäßige Over-the-Air-Updates ermöglicht. So bleiben Software, Funktionen und Benutzeroberfläche jederzeit aktuell – ohne Werkstattbesuch. Das gesamte System ist auf schnelle Reaktionen und geringe Ablenkung optimiert. Nutzer können via Touch, Sprache oder Lenkradtasten interagieren, die Menüführung ist klar strukturiert und weitgehend individualisierbar.
In Sachen Sicherheit fährt der Emeya auf dem Niveau der Oberklasse mit. Das Systempaket für teilautonomes Fahren der Stufe 2 umfasst einen adaptiven Tempomat, Spurhalteassistent, Spurwechselassistent, einen aktiven Notbremsassistenten sowie eine intelligente Verkehrszeichenerkennung. Ergänzt wird das durch ein Kamera- und Sensorsystem mit 360-Grad-Rundumsicht, das beim Rangieren oder Einparken präzise Hilfestellung gibt. Die adaptiven LED-Matrix-Scheinwerfer passen sich automatisch an Verkehr, Wetter und Geschwindigkeit an und erhöhen so Sicht und Sicherheit bei Nachtfahrten.
Wer auf der Suche nach überladenen Animationen und Spielkonsolen-Grafik ist, wird hier nicht fündig. Der Emeya bleibt seiner Linie treu: Technik da, wo sie sinnvoll ist – und nicht mehr als nötig.
Innenraum: Luxus mit Sport-Attitüde
Im Emeya trifft sportliche Haltung auf hochwertigen Komfort – aber ohne Pomp. Der Innenraum ist klar gezeichnet, funktional gestaltet und dennoch edel verarbeitet. Je nach Ausführung bietet der Emeya entweder vier oder fünf Sitzplätze. Die optionalen Sportsitze sind tief ausgeformt, elektrisch einstellbar, klimatisiert und – je nach Variante – sogar mit Massagefunktion ausgestattet. Die Materialien im Cockpit wirken durchdacht und modern. Lotus verwendet bewusst nachhaltige Stoffe wie Recyclingfasern oder vegane Alternativen zu Leder, ohne dass der Innenraum dabei seinen Premium-Charakter verliert.Die Klimatisierung erfolgt serienmäßig über eine Zwei-Zonen-Automatik, optional ist auch eine Vier-Zonen-Klimaautomatik erhältlich – speziell in der Vier-Sitzer-Konfiguration mit durchgehender Mittelkonsole im Fond. Für den passenden Sound sorgt ein High-End-Audiosystem von KEF mit bis zu 23 Lautsprechern und satten 1500 Watt Leistung. Die Akustik ist auf Studio-Niveau ausgelegt, ergänzt durch aktive Geräuschunterdrückung und gezielte Klanginszenierung je nach Fahrmodus.
Elektrisch verstellbare Sitze, Ambientebeleuchtung, ein rahmenloser Innenspiegel sowie ein durchgängiges Glasdach mit variabler Tönung gehören – je nach Ausstattung – ebenfalls zum Paket. Die Bedienoberflächen sind haptisch hochwertig, Tasten gibt es kaum noch, stattdessen dominiert ein zentraler Touchscreen in Kombination mit klar strukturierter Menüführung.
Auch beim Platzangebot muss sich der Emeya nicht verstecken. Der Kofferraum fasst 509 Liter – ausreichend für mehrere Reisetaschen oder größere Einkäufe. Zusätzlich steht vorne unter der Haube ein 31-Liter-Frunk zur Verfügung, in dem sich problemlos ein Ladekabel oder kleineres Gepäck verstauen lässt. Wer mehr Flexibilität braucht, kann die Rücksitze umklappen – dann entsteht zusätzlicher Stauraum für längere Gegenstände.
Auf der Straße: Emeya fährt, wie er aussieht
Der Emeya macht schnell klar, dass er mehr als nur eine Elektro-Limousine mit sportlicher Optik ist. Er fährt sich so, wie er wirkt: präzise, direkt und selbstbewusst. Lotus hat es geschafft, ein Fahrverhalten zu entwickeln, das nicht weichgespült ist, aber auch nicht nervt. Das adaptive Fahrwerk arbeitet vorausschauend und reagiert in Millisekunden auf Fahrbahnunebenheiten, Tempoänderungen oder dynamische Kurvenfahrten. Der Unterschied zu früheren Modellen aus Hethel ist spürbar: Wo früher jedes Schlagloch zum Dialog mit der Bandscheibe führte, regelt heute intelligente Dämpfertechnik. Trotzdem bleibt die Rückmeldung klar, das Fahrzeug kommuniziert mit dem Fahrer – aber eben ohne Härte.Die Lenkung ist typisch Lotus: direkt, aber nicht nervös. Sie vermittelt exakt, was auf der Straße passiert, ohne übertrieben zu wirken. In Verbindung mit dem tiefen Schwerpunkt, der durch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie entsteht, ergibt sich ein neutrales und ausbalanciertes Fahrverhalten – selbst bei hohem Tempo oder schnellen Richtungswechseln. Der Allradantrieb sorgt zusätzlich für souveräne Traktion in jeder Situation, ob bei Nässe, beim Beschleunigen aus Kurven oder auf der Autobahn.
Auch bei höheren Geschwindigkeiten bleibt der Emeya erstaunlich ruhig. Die Windgeräusche sind minimal, Vibrationen kaum spürbar. Das Gewicht von rund 2,5 Tonnen merkt man nur auf dem Papier – fahrdynamisch wirkt der Emeya leichter, als er ist. Die aktiven Aerodynamik-Elemente am Heck und im Frontbereich greifen unmerklich, stabilisieren aber deutlich bei Tempo über 200 km/h. Im Track-Modus verändert sich die Abstimmung deutlich, das Fahrwerk wird straffer, das ESP lässt mehr Spielraum, und der Antrieb reagiert aggressiver.
Kurz gesagt: Wer sich ein träges Elektro-Schlachtschiff erwartet, wird überrascht. Der Emeya fährt sich nicht wie eine schwere Limousine, sondern eher wie ein GT – mit einer gesunden Portion Lotus-Würze.
Preise und Verfügbarkeit
Lotus positioniert den Emeya als Premiumprodukt – und das spiegelt sich im Preis wider.• Emeya: ab ca. 105.000 Euro
• Emeya S: ab ca. 120.000 Euro
• Emeya R: ab ca. 150.000 Euro
Produziert wird der Emeya nicht in Großbritannien, sondern im chinesischen Wuhan – das sorgt für Skalierbarkeit, dürfte aber für Puristen ein Dorn im Auge sein.
Wer sind die Gegner?
Der Emeya tritt an gegen die Crème de la Crème der Elektro-Limousinen. In erster Linie:• Porsche Taycan (4S bis Turbo S)
• Tesla Model S Plaid
• Audi e-tron GT
• BMW i5 M60
• Mercedes EQE AMG 53
• Lucid Air (nicht offiziell in Europa, aber als Referenz relevant)
Im Vergleich schlägt der Emeya viele Gegner bei Ladegeschwindigkeit, Innenraumqualität und Performance – aber Tesla punktet bei Reichweite, Porsche bei Handling, BMW bei Assistenzsystemen. Lotus positioniert sich also dazwischen: mehr Emotion als ein EQE, weniger Technik-Overkill als Tesla, mehr Exklusivität als ein e-tron GT.

Lotus Emeya
Lotus Emeya - Innenraum Cockpit

© Lotus Cars
Wohin geht die Reise?
Der Emeya ist für Lotus ein Statement – aber auch ein Test. Kann die Marke im Luxussegment Fuß fassen, ohne ihre Identität zu verlieren? Der Schritt zur vollelektrischen Limousine war mutig, aber notwendig. Mit der Kombination aus Power, Reichweite, Ladeleistung und Design hat Lotus gezeigt, dass man es ernst meint. Die Frage ist: Wird der Markt das akzeptieren?Klar ist: Wer Lotus früher mit knallharten Tracktools verbunden hat, muss umdenken. Der Emeya fährt in einer neuen Liga – und das selbstbewusst. Ob er die nötige Stückzahl erreicht, um wirtschaftlich relevant zu sein, wird sich zeigen. Aber eines ist sicher: Langweilig ist er nicht.
Schreibe einen Kommentar