Hyundai SANTA FE - Front- und Seitenansicht außen - bei Aktuelle Auto News
Hyundai SANTA FE - Innenraum Sitze - bei Aktuelle Auto News
Hyundai SANTA FE - Front- und Seitenansicht rechts in Halle - bei Aktuelle Auto News
Hyundai SANTA FE - Innenraum Kofferraum - bei Aktuelle Auto News
Hyundai SANTA FE - Front- und Seitenansicht auf der Straße - bei Aktuelle Auto News
Hyundai SANTA FE - Frontansicht - bei Aktuelle Auto News

Hyundai SANTA FE

5. Generation im neuen Gewand
Wenn ein Hersteller es schafft, ein SUV über zwei Jahrzehnte hinweg konstant weiterzuentwickeln und dennoch den Nerv der Zeit zu treffen, dann verdient das Beachtung.

Der Hyundai SANTA FE ist genau ein solches Modell.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Hyundai SANTA FE
Hyundai SANTA FE - Front- und Seitenansicht rechts in Halle

Seit dem Jahr 2000 auf dem Markt, hat sich das SUV kontinuierlich gewandelt – technisch wie optisch. In der fünften Generation geht Hyundai nun einen mutigen Schritt: Das Design ist futuristisch, die Ausstattung luxuriös, die Technik hochmodern.

Und dennoch stellt sich die Frage:
Hat der neue SANTA FE wirklich das Zeug dazu, die Mittelklasse-SUVs neu zu definieren?

Karosserie, Maße und äußere Dimensionen

Die fünfte Generation des Hyundai SANTA FE ist ein Fahrzeug, das in seiner physischen Präsenz deutlich gewachsen ist.

Die Länge beträgt nun 4.785 Millimeter, womit das Modell rund 45 Millimeter länger ausfällt als sein Vorgänger. Auch die Breite ist mit 1.900 Millimetern geblieben, während die Höhe auf 1.710 Millimeter anwächst. Der Radstand von 2.765 Millimetern sorgt für großzügige Platzverhältnisse im Innenraum und wirkt sich positiv auf das Fahrverhalten bei höheren Geschwindigkeiten aus. Besonders die nahezu senkrecht gestaltete Heckpartie mit breitem Dachspeiler und flächiger Lichtsignatur fällt sofort ins Auge. Hyundai verzichtet bewusst auf Rundungen und spielt konsequent mit geometrischen Kanten und rechteckigen Konturen.

Die Bodenfreiheit bleibt mit 185 Millimetern auf solidem Niveau, was Fahrten über unebenes Terrain ermöglicht, ohne dass die Fahrzeugunterseite in Mitleidenschaft gezogen wird. Der vordere Böschungswinkel beträgt 19,5 Grad, hinten sind es 21,2 Grad – Zahlen, die geländegängige Alltagsfahrten grundsätzlich ermöglichen, auch wenn der Schwerpunkt weiterhin auf Asphalt liegt.

Antriebsvarianten: Hybrid und Plug-in-Hybrid im direkten Vergleich

Der aktuelle Hyundai SANTA FE wird ausschließlich in elektrifizierten Varianten ausgeliefert.

Zur Auswahl stehen ein klassischer Vollhybrid (HEV) sowie ein Plug-in-Hybrid (PHEV). Beide basieren auf einem 1.6 Liter T-GDI Turbobenziner mit Direkteinspritzung. Die elektrische Unterstützung erfolgt über einen Elektromotor und eine Lithium-Ionen-Polymer-Batterie, die je nach Variante unterschiedliche Kapazitäten aufweist.

Im Vollhybrid arbeitet der Verbrennungsmotor mit 132 kW (180 PS) Leistung mit einem Elektromotor, der 44,2 kW (60 PS) liefert. Daraus ergibt sich eine kombinierte Systemleistung von 169 kW, entsprechend 230 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 350 Newtonmetern, verteilt über eine 6-Gang-Automatik. Dieser Antrieb ist mit Front- oder Allradantrieb verfügbar. Der kombinierte Kraftstoffverbrauch wird mit rund 6,7 Litern je 100 Kilometer angegeben – realistische Werte unter Alltagsbedingungen liegen etwas darüber, besonders bei Autobahnfahrten und voller Beladung.

Deutlich mehr elektrische Reichweite bringt der Plug-in-Hybrid mit sich. Hier kommt ein 66,9 kW starker Elektromotor zum Einsatz, der zusammen mit dem Turbobenziner auf 195 kW (265 PS) Systemleistung kommt. Die Batterie weist eine Kapazität von 13,8 kWh auf. Die rein elektrische Reichweite beträgt nach WLTP bis zu 58 Kilometer – im städtischen Verkehr durchaus realistisch, bei kühleren Temperaturen allerdings mit spürbaren Verlusten. Der CO₂-Ausstoß liegt bei rund 37 g/km. Die Ladezeit an einer Wallbox mit 3,7 kW beträgt etwa 3,5 Stunden. Ein Schnellladesystem ist in dieser Klasse nicht vorgesehen, was längere Ladepausen bedeutet.

Unterschiede in Ausstattung und technischer Konfiguration

Der neue SANTA FE wird in mehreren Ausstattungslinien vermarktet. Die Einstiegsversion enthält bereits viele Systeme, die andernorts erst in höheren Preisklassen zum Einsatz kommen. Serienmäßig sind LED-Hauptscheinwerfer, ein digitales Cockpit mit 12,3-Zoll-Instrumentenanzeige und ein ebenso großes Touchscreen-Display für Navigation und Infotainment enthalten. Bereits hier ist die Bedienbarkeit durch klare Menüführung und logischen Aufbau positiv hervorzuheben.

Ausstattungsvarianten in den oberen Preisstufen erweitern die Ausstattung um Details wie elektrisch einstellbare Sitze mit Relaxfunktion, ein Panoramaglasdach, ein 360-Grad-Kamerasystem, ein Head-up-Display und ein Fernbedienungsparkassistent. Besonders auffällig ist die sogenannte XRT-Variante, die mit Dachträgern, speziellen Radhausverkleidungen und robusteren Stoßfängern ausgeliefert wird – klar auf Outdoor-Nutzung abgestimmt. Die Unterschiede liegen jedoch weniger in der technischen Substanz als vielmehr in der Zielgruppenansprache. Wer hauptsächlich innerstädtisch unterwegs ist, wird diese Ausstattung kaum nutzen.

Sicherheit, digitale Systeme und Fahrassistenz

Im Bereich Fahrassistenzsysteme bewegt sich der SANTA FE auf hohem Niveau. Hyundai verbaut serienmäßig ein umfassendes Assistenzpaket mit aktivem Spurhalteassistent, Notbremsfunktion mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Müdigkeitswarner, Abstandsregeltempomat mit Stopp-und-Go-Funktion sowie Querverkehrswarner. Hinzu kommen zehn Airbags, darunter erstmals in diesem Modellsegment Knie- und Seitenairbags für die zweite Sitzreihe.

Ein digitales Highlight ist der zentrale Rückspiegel mit Kameraansicht, der bei schlechten Lichtverhältnissen klare Sichtverhältnisse sicherstellt. Zudem unterstützt das Bluelink-System Fahrerinnen und Fahrer durch vernetzte Dienste wie Echtzeit-Verkehrsdaten, Fernsteuerung über Smartphone-App und automatisierte Servicetermine. Over-the-Air-Updates reduzieren den Werkstattaufenthalt erheblich und bringen Software auf dem neuesten Stand.

Innenraumqualität, Sitzkomfort und Laderaum

Das Cockpit wirkt aufgeräumt und technologisch auf Höhe der Zeit. Zwei gebogene Displays mit jeweils 12,3 Zoll Diagonale sorgen für eine visuelle Einheit, die durch Ambientebeleuchtung und hochwertige Oberflächen ergänzt wird. Die Materialien sind gut verarbeitet, die Haptik stimmt. Kunststoffflächen sind weich, die Bedienknöpfe klar beschriftet und präzise schaltbar.

Die Vordersitze sind mehrfach elektrisch verstellbar, mit Belüftung und Heizung ausgestattet. Auch in der zweiten Sitzreihe lässt sich die Rückenlehne variabel justieren. Optional ist eine dritte Sitzreihe erhältlich, die das Fahrzeug auf sieben Sitze erweitert. Diese Reihe eignet sich für kürzere Strecken oder kleinere Mitfahrende, der Zugang gelingt durch die umklappbare zweite Reihe.

Der Kofferraum fasst im Fünfsitzer-Modus bis zu 725 Liter, bei umgeklappter Rückbank bis zu 1.795 Liter. Der Laderaum besitzt eine ebene Ladefläche, eine elektrische Heckklappe mit Annäherungssensor ist je nach Ausstattung enthalten.

Fahreindruck und Straßenverhalten

Schon nach den ersten Kilometern wird deutlich, wofür der Hyundai SANTA FE gebaut wurde: für entspanntes Gleiten statt hektisches Kurvenräubern. Die Fahrwerksabstimmung ist deutlich auf Komfort ausgelegt. Bodenwellen, Querfugen oder schlechte Asphaltdecken werden nahezu mühelos ausgeglichen – ohne dabei ins Schwimmen zu geraten. Besonders auf längeren Strecken sorgt die Fahrwerksruhe für eine spürbare Entlastung.

Die 6-Stufen-Automatik arbeitet unauffällig und mit klarem Fokus auf Laufruhe. Gangwechsel erfolgen sanft, ohne mechanische Hektik. Die Zusammenarbeit zwischen Benziner und Elektromotor funktioniert im Hybrid-Modus harmonisch. Gerade im Stadtverkehr überzeugt der Santa Fe mit leiser, gleitender Fortbewegung. Der elektrische Antrieb übernimmt oft die ersten Meter komplett – völlig lautlos und ohne Vibrationen.

Auf der Autobahn zeigt sich der Plug-in-Hybrid solide, aber keinesfalls temperamentvoll. Bei mittleren Geschwindigkeiten agiert das Antriebssystem souverän, doch bei voller Zuladung oder höheren Tempi macht sich das zusätzliche Gewicht der Batterie deutlich bemerkbar. Der spontane Punch, den man bei einem elektrifizierten Antrieb erwarten könnte, fällt hier eher moderat aus.

Die Lenkung ist präzise abgestimmt, könnte aber mehr Rückmeldung liefern. In Kurven fühlt sich das Feedback zum Untergrund eher neutral an, was sportlich ambitionierte Fahrer womöglich vermissen dürften. Dafür punktet das Gesamtfahrverhalten mit einem sicheren und stabilen Geradeauslauf – selbst bei Wind oder höherer Geschwindigkeit bleibt das Fahrzeug spurstabil.

Preisstruktur und Wirtschaftlichkeit

Der Preis für den Hyundai SANTA FE Hybrid beginnt bei rund 49.850 Euro. Für die Plug-in-Hybrid-Version müssen mindestens 56.000 Euro eingeplant werden.

Je nach Ausstattungslinie, Lackierung, Felgendesign und Zusatzpaketen kann der Endpreis schnell auf über 63.000 Euro steigen. Damit bewegt sich der SUV preislich im oberen Bereich seiner Klasse. Zwar enthält das Fahrzeug viele Features serienmäßig, doch das Gesamtpaket ist auch kostenintensiv.

Wer rein elektrische Kurzstrecken mit gelegentlichen Langstrecken kombiniert, profitiert vom elektrischen Modus. Bei überwiegend langen Autobahnfahrten kehrt sich der Vorteil um, da die Batterie dort selten zur Geltung kommt.

Rückblick auf frühere Generationen

Die erste Generation des Hyundai SANTA FE startete im Jahr 2000 und war – rückblickend betrachtet – ein bodenständiger SUV ohne große Designexperimente. Klare Linien, robuste Technik, Fokus auf Alltagstauglichkeit. Der Innenraum war zweckmäßig, das Fahrverhalten solide, der Allradantrieb funktionierte zuverlässig auch abseits befestigter Straßen.

Die zweite Generation brachte ab 2006 spürbar mehr Komfort und ein Plus an Verarbeitungsqualität. Elektronische Helfer hielten Einzug, die Materialien im Innenraum wurden ansprechender, und die Motorenpalette wurde effizienter. Trotzdem blieb der Charakter pragmatisch und bodenständig – genau das, was viele Kundinnen und Kunden suchten.

Mit der dritten Generation, die 2012 auf den Markt kam, veränderte sich das Erscheinungsbild spürbar. Das Design wurde dynamischer, die Linienführung eleganter. Gleichzeitig wurden Assistenzsysteme integriert, die bis dato in diesem Segment nicht selbstverständlich waren. Die Fahrdynamik legte zu, und der SANTA FE etablierte sich zunehmend auch auf dem europäischen Markt.

Die vierte Generation ab 2018 war ein weiterer Meilenstein im Hinblick auf digitale Vernetzung und Design. Hier präsentierte sich der SANTA FE erstmals mit einer markanteren Frontpartie, LED-Lichtsignaturen und einem deutlich hochwertigeren Innenraum. Das Fahrzeug wurde komfortabler, sicherer und optisch anspruchsvoller – ohne jedoch seine praktischen Qualitäten aus dem Blick zu verlieren.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Hyundai SANTA FE
Hyundai SANTA FE - Front- und Seitenansicht auf der Straße

Die fünfte Generation schließlich ist ein radikaler Schnitt. Die kantige, fast schon architektonische Gestaltung zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Digitales Cockpit, erweiterte Fahrerassistenzsysteme, konsequent elektrifizierte Antriebe – der SANTA FE will nun auch optisch ein Statement setzen. Doch dieser neue Auftritt hat seinen Preis – finanziell und konzeptionell.

Mit dem Wandel in Technik und Design stellt sich zunehmend die Frage, ob das Fahrzeug weiterhin in erster Linie eine alltagstaugliche Lösung für Familien ist – oder ob sich Hyundai mit dem neuen SANTA FE stärker auf eine kaufkräftigere Zielgruppe konzentriert. Die klare Positionierung zwischen Mainstream und gehobenem Anspruch wird zum Drahtseilakt. Wer frühere Generationen mochte, weil sie einfach funktionierten, könnte sich von der aktuellen Ausrichtung überfordert oder ausgeschlossen fühlen.

Der Wandel ist beeindruckend – doch nicht jeder wird ihn als Fortschritt empfinden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ähnliche Beiträge passend zu Allgemein

Xpeng P7
| Limousine
Volkswagen ID. EVERY1
| Kleinwagen