Ford Puma Gen-E
Kompakt gebaut, doch selbstbewusst im Auftritt
Sie stehen vor dem Ford Puma Gen-E und wundern sich, ob man ein so kompaktes Auto tatsächlich als SUV einordnen kann. Er wirkt überschaubar: rund 4,21 Meter Länge, gut 1,80 Meter Breite (ohne Außenspiegel), etwa 1,54 Meter Höhe.
Er strahlt dennoch eine muskulöse Note aus, die an ein kleines Kraftpaket erinnert. Die erhöhte Sitzposition verleiht ihm eine Präsenz, die in der Kleinwagenklasse ungewöhnlich wirkt. Ford ordnet ihn ins B-SUV-Segment ein, was den Hybrid aus flottem City-Car und gehobenem Crossover beschreibt.

Ford Puma Gen-E
Ford Puma Gen-E - Heck- und Seitenansicht

© The Ford Motor Company
Fahrzeugbeschreibung und Abmessungen
Wer genau misst, erkennt das kompakte Layout. Der Radstand von 2,59 Metern schafft einen praktikablen Innenraum. Vorn sitzen Erwachsene recht bequem, hinten wird es bei lang gewachsenen Mitfahrern enger. Die Kopffreiheit leidet leicht unter der coupéhaften Dachlinie. Trotzdem reicht es für die meisten Alltagsstrecken.
Das Kofferraumvolumen liegt bei knapp 400 Litern, was im Segment solide ausfällt. Klappt man die Rückbank um, öffnet sich ein Gepäckabteil von bis zu etwa 1200 Litern. Einem mittleren Wocheneinkauf oder Urlaubsgepäck steht nichts im Weg, solange man nicht zu viele sperrige Koffer stapelt. Das Einladen großer Objekte bleibt eingeschränkt, da es sich eben nicht um ein gewaltiges SUV handelt.
Die Karosserie wirkt knackig und sportlich. Die Front präsentiert große Scheinwerfer, die an frühere Designs des Ford Puma erinnern – nur eben erhöht. Seitlich rahmen leicht ausgestellte Radhäuser die Felgen ein. Wer den typischen SUV-Blick erwartet, findet ein zwiespältiges Bild: Man sitzt höher als im Fiesta, bleibt jedoch deutlich flacher als in einem echten Geländewagen. Auf schlechten Wegen reicht die Bodenfreiheit für kleinere Buckel, doch für echte Offroad-Abenteuer ist das Fahrwerk nicht ausgelegt.
Motorisierung
Der Zusatz „Gen-E“ führt einige in die Irre. Er steht nicht für einen reinen Elektroantrieb, sondern für Mild-Hybrid-Technik. Der Kern ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder mit Turboaufladung. Die Basisleistung beträgt 125 PS, eine stärkere Variante kommt auf 155 PS. Das 48-Volt-System unterstützt beim Anfahren und Beschleunigen, indem es zusätzliche Leistung bereitstellt. Der Hubraum beträgt 999 Kubikzentimeter. Für ein SUV klingt das bescheiden, doch das kleine Aggregat zieht mit erstaunlicher Spritzigkeit los. Wer auf der Landstraße durchstartet, spürt ein gutes Ansprechverhalten im mittleren Drehzahlbereich.
Der Mild-Hybrid senkt den Verbrauch etwas, indem er beim Ausrollen und Bremsen Energie rekuperiert. Die offizielle Werksangabe pendelt um fünf Liter pro 100 Kilometer. Realistisch sind eher 5,5 bis 6,5 Liter, je nach Fahrstil und Beladung. Bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn muss der Dreizylinder hörbar arbeiten, was manche als kernig empfinden, andere aber als laut. Ein Automatikgetriebe ist zu haben, die meisten Käufer greifen allerdings zur manuellen Schaltversion, die gut abgestuft ist und zum spritzigen Charakter passt.
Varianten
Ford bietet zwei Hauptvarianten an. Die Basisausführung setzt auf ein gutes Grundpaket mit bequemen Sitzen, einem digitalen Cockpit und typischen Fahrerassistenzsystemen, etwa Spurhaltefunktion oder Tempomat. Klimaautomatik, ein Infotainmentdisplay mit Touch-Funktion und eine solide Audioanlage stehen meist im Standardkatalog.
Der Innenraum ist mit Stoffbezügen versehen, Kunststoffe dominieren im Bereich des Armaturenbretts. Die Premium-Version hebt sich durch hochwertigere Materialien und zusätzliche Technik ab. Leder oder ein Mix aus Kunstleder und Stoff verschönern die Sitze, optionale Sportsitze mit strafferer Polsterung machen das Ambiente noch ansprechender. Ein erweitertes Navi, kabellose Smartphone-Integration, Ambientebeleuchtung oder ein besserer Sound steigern den Komfort.
Auch Assistenzsysteme wie ein aktiver Parkassistent und eine optimierte 360°-Sicht können dazugehören. Der Preisunterschied beträgt ein paar Tausend Euro, je nach Konfiguration. Wer Wert auf feine Details legt, sollte zum Premium-Ableger greifen.
Ausstattung, Sitzplätze und Megabox/Gigabox
Vier Sitze lassen sich im Alltag gut nutzen. In der zweiten Reihe sitzt man ausreichend bequem, solange man keine übermäßige Beinfreiheit erwartet. Das Cockpit präsentiert ein modernes Infotainmentsystem samt Touchscreen. Die Benutzeroberfläche wirkt selbsterklärend, fordtypische Menüs sind schnell verstanden. Ein digitales Display hinter dem Lenkrad zeigt Geschwindigkeit, Bordcomputerwerte und Fahrinformationen.
Das Platzangebot für Kleinkram passt, zahlreiche Ablagen verteilen sich im Innenraum. Der Kofferraum wartet mit dem sogenannten Megabox-Fach auf. Unter dem normalen Ladeboden versteckt sich ein tiefer Ablagebehälter mit rund 80 Litern Extra-Volumen, in manchen Versionen wird es Gigabox genannt. Feuchte Schuhe oder Sportzubehör lassen sich dort unterbringen, ohne den Rest zu verschmutzen.
Ein kleines Ablaufloch ermöglicht das Ausspülen mit Wasser. Praktisch, wenn man schmutzige Gegenstände transportiert. Wer sperrige Gegenstände laden will, nutzt allerdings mehr die Rückbank zum Umklappen. Die Box eignet sich vor allem für kleinere Ausrüstungsteile oder Einkäufe, die man von den restlichen Kofferraumsachen trennen möchte.
Fahrgefühl
Der Puma Gen-E verhält sich agil. Das geringe Leergewicht um die 1,2 bis 1,3 Tonnen und die direkte Lenkung unterstützen eine zackige Fahrweise. Das Auto rollt sauber durch Kurven, neigt sich moderat. Die Federung wirkt eher straff, was zu kurzen Schlägen auf schlechten Fahrbahnen führen kann. Wer weiche Dämpfung mag, fühlt sich womöglich weniger abgeholt. Wer gern spürt, was an den Rädern passiert, findet das durchaus reizvoll.
Der Mild-Hybrid-Antrieb zeigt seine Stärken im Stadtverkehr. Die Kraft steht sofort parat, im Stop-and-go kann sich der E-Schub positiv bemerkbar machen. Beim Anfahren an der Ampel zögert er nicht. Auf der Autobahn spürt man die Grenzen des Dreizylinders, denn für hohe Dauertempi von über 160 km/h muss man den Motor ordentlich drehen lassen. Das führt zu hörbarem Geräuschpegel im Innenraum. Der Verbrauch bleibt dann nicht mehr so niedrig, wie er im Prospekt versprochen wird. Trotzdem reicht die Leistung, um auch längere Distanzen komfortabel zu meistern.
Preise und Verfügbarkeit
Die Preisspanne startet meist um die 24.000 Euro, variiert jedoch nach Region und Ausstattung. Wer sich den Puma Gen-E Premium gönnt und Extras wie LED-Licht, Panorama-Dach oder fortgeschrittene Assistenten konfiguriert, landet rasch jenseits der 28.000 Euro. Damit positioniert sich das Modell im Mittelfeld der Crossover-Klasse. Interessierte sollten bei Händlern nach aktuellen Aktionen oder Rabatten schauen.
Die Verfügbarkeit kann schwanken, da Lieferketten und Produktionskapazitäten öfter Schwierigkeiten bereiten. Eine Vorbestellung mit persönlicher Wunschausstattung zieht mitunter Wartezeiten von mehreren Monaten nach sich. Wer weniger Geduld hat, entdeckt vereinzelt vorkonfigurierte Modelle in Autohäusern. Dort sind Farbe und Optionen festgelegt, was die Lieferzeit reduziert, aber weniger Spielraum bei der Auswahl lässt.
Vergleich mit anderen Crossovern
Wer im B-SUV-Umfeld stöbert, vergleicht oft mit Renault Captur oder VW T-Cross. Beide bieten ähnliche Maße und Leistungen. Der Captur hat teils auch Hybrid-Varianten im Programm, der T-Cross läuft jedoch weiterhin primär mit reinen Verbrennungsmotoren. In Sachen Design gehen die Hersteller verschiedene Wege.
Der Ford Puma Gen-E setzt stärker auf Sportlichkeit, der Captur eher auf einen rundlichen Look, der T-Cross wirkt sachlicher. Jeder hat eigene Vorzüge, sei es bei Kofferraumvariabilität oder Cockpit-Gestaltung. Eine Probefahrt in zwei, drei Modellen klärt rasch, welches Fahrzeugkonzept besser gefällt. Blickt man auf Elektro-Alternativen, rücken Opel Mokka-e oder Peugeot e-2008 in den Fokus.Die kosten in der Regel mehr, belohnen aber mit lokal emissionsfreiem Fahren und vollem E-Drehmoment.
Der Puma Gen-E bietet lediglich einen kleinen Stromanteil und vermeidet so Ladezeiten. Umweltzonen oder steigende Benzinkosten könnten manchen zum reinen E-Auto führen. Andere schätzen die Alltagstauglichkeit und das bekannte Tankprozedere eines Mild-Hybrids.
Kritische Punkte
Es gibt Vorwürfe, dass der Puma Gen-E kein echtes SUV ist. Er dient eher als hochgebauter Kleinwagen, der sich gut in beengten Parkräumen bewegt. Das 1,0-Liter-Triebwerk reicht für flotte Ampelstarts, wird jedoch bei hohen Drehzahlen laut. Die Rückbank wirkt für Mitfahrer ab 1,85 Meter Körpergröße knapp.
Das Fahrwerk kann auf schlechten Strecken poltrig sein. Manche stören sich an den aktuell teilweise hohen Preisen, weil das Segment starke Konkurrenz aufweist. Für ein Fahrzeug in dieser Größe ist er nicht unbedingt ein Schnäppchen. Man kauft in erster Linie Design, Mild-Hybrid-Technik und Komfortfeatures, die ihm eine besondere Note verleihen.
Kleiner Auftritt, großer Anspruch?
Der Ford Puma Gen-E erfüllt den Bedarf an einem cityfreundlichen Crossover mit einer Portion Dynamik. Der Mild-Hybrid-Dreizylinder kombiniert zügige Antritte und akzeptable Verbrauchswerte, solange man die Drehzahl im Alltag moderat hält. Das Interieur wirkt ansprechend, das digitale Cockpit überzeugt durch leichte Bedienbarkeit. Die Megabox oder Gigabox im Kofferraum macht ihn noch praktischer, besonders für all jene, die mal feuchte Sportausrüstung verstauen möchten.

Ford Puma Gen-E
Ford Puma Gen-E - Seitenansicht Inneres

© The Ford Motor Company
Ein echter Offroader ist er nicht. Wer sich echtes SUV-Feeling erhofft, sieht sich womöglich in einer größeren Baureihe um. Im B-SUV-Segment gehört er hingegen zu den Modellen mit sportlicherer Abstimmung. Er spricht ein Publikum an, das nicht auf Massivität setzt, sondern einen kompakten Wagen schätzt, der modern und ein wenig kernig auftritt. Die Preisspanne reicht von günstigeren Basisausführungen bis zum umfangreich ausgestatteten Premium-Paket, das preislich in Nähe höherer Klassen liegt.
Wer sich mit dem Konzept arrangiert, bekommt ein ansprechendes Fahrzeug, das Stil und Alltagstauglichkeit mischt. Der Puma Gen-E stellt eine kluge Wahl für Fahrer dar, die sich an einer gesteigerten Sitzposition und Mild-Hybrid-Power erfreuen und kein XXL-SUV benötigen.
Einige Schwächen existieren hinsichtlich Raumangebot und Geräuschpegel bei Vollgas. Dafür darf man sich über frisches Design und durchdachte Detaillösungen freuen. Ein kritischer Blick ist empfehlenswert, doch oft überzeugt der Puma Gen-E als praktischer Allrounder, der sich in Parklücken problemlos zurechtfindet.
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