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Citroen e-C3

Wer keine Show braucht, ist hier richtig
Citroen setzt ein deutliches Zeichen im heiß umkämpften Markt der Elektro-Kleinwagen: Der neue Citroen e-C3 soll auf deutschen Straßen rollen – und das zu einem Einstiegspreis von unter 25.000 Euro.

Das klingt im ersten Moment nach Ansage, und genau das ist es auch. Denn während viele Hersteller den elektrischen Kleinwagen entweder aus dem Sortiment nehmen oder gnadenlos überteuern, versucht Citroen einen Spagat zwischen Erschwinglichkeit, Alltagstauglichkeit und moderner Technik.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Citroen e-C3
Citroen e-C3 - Front- und Seitenansicht

Der Citroen e-C3 wird ausschließlich elektrisch angeboten und basiert auf der „Smart Car“-Plattform des Stellantis-Konzerns – ein Baukasten, der vor allem für kostengünstige Modelle in Schwellenländern entwickelt wurde.

Mit der Entscheidung, genau diese Plattform auch für Europa zu nutzen, geht Citroen einen ungewöhnlichen Weg. Doch die Rechnung könnte aufgehen: Ein unkompliziertes Elektrofahrzeug ohne überflüssigen Luxus, aber mit allem, was im Alltag wirklich zählt.

Robustes statt verspieltes Design

Citroen verabschiedet sich beim e-C3 vom rundgelutschten Look des Vorgängers. Stattdessen steht der neue e-C3 selbstbewusst da – höher, kantiger und auffälliger. Die Front trägt das neue Citroen-Logo in schwarz-weißer Optik, flache LED-Tagfahrleuchten ziehen sich seitlich über den Kotflügel, und die Motorhaube sitzt vergleichsweise hoch. Die kantige Silhouette erinnert fast an ein Mini-Crossover, ohne jedoch ins Pseudo-SUV-Segment abzurutschen.

Die Maße sprechen eine klare Sprache:
• Länge: 4,01 Meter
• Breite: 1,76 Meter
• Höhe: 1,57 Meter
• Radstand: 2,54 Meter
• Bodenfreiheit: 163 mm

Der Kofferraum fasst 310 Liter – ein guter Wert für einen Kleinwagen mit Elektroantrieb. Zum Vergleich: Ein Opel Corsa Electric bringt es nur auf rund 267 Liter. Die Übersichtlichkeit ist durch die erhöhte Sitzposition verbessert, die Rückfahrkamera (ab „Max“-Ausstattung) ist dennoch empfehlenswert.

Die Aerodynamik ist nicht die Stärke des e-C3 – der relativ hohe Aufbau und die kantige Front lassen den Luftwiderstandsbeiwert (cW-Wert) auf schätzungsweise rund 0,33 steigen. Kein Drama im Stadtverkehr, aber für die Reichweite auf der Autobahn nicht ideal.

Elektroantrieb mit klarer Kante: Leistung, Antrieb, Alltag

Unter der Verkleidung steckt ein permanenterregter Synchronmotor mit einer Leistung von 83 kW (113 PS). Das maximale Drehmoment liegt bei 120 Nm – kein Rekordwert, aber für den Alltag mehr als ausreichend. Der e-C3 beschleunigt in rund 11 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h.

Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder, wie in dieser Klasse üblich. Traktionsprobleme gibt es kaum, das ESP greift früh ein. Für zügige Überholmanöver auf der Landstraße reicht es, für sportliche Ambitionen aber nicht. In der Stadt hingegen spielt der e-C3 seine Stärken aus: Direktes Ansprechverhalten und ruhiger Lauf machen das Fahren angenehm.

Drei Fahrmodi stehen zur Verfügung:
• Eco: reduziert Leistung und Klimatisierung, spart effektiv Strom
• Normal: ausgeglichene Fahrcharakteristik
• Sport: direktere Gaspedalkennlinie, ohne echtes „Sport“-Gefühl

Ein One-Pedal-Drive-Modus fehlt – Rekuperation funktioniert, ist aber nicht stark genug, um rein durch Gaswegnehmen anzuhalten.

Batterie, Ladezeiten und Reichweite: Was geht wirklich?

Citroen setzt auf eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) mit 44 kWh nutzbarer Kapazität. Der Vorteil: LFP-Akkus sind temperaturstabiler, langlebiger und verzichten auf Kobalt und Nickel – also kritische Rohstoffe. Das Gewicht liegt bei rund 340 Kilogramm, was sich positiv auf die Gesamtmasse (ca. 1.400 kg) auswirkt.

Laut WLTP liegt die Reichweite bei bis zu 320 Kilometern – ein realistischer Wert, wie erste Testfahrten zeigen. Im Stadtverkehr sind sogar 350 Kilometer möglich, bei konstant 130 km/h auf der Autobahn sinkt die Reichweite auf unter 200 Kilometer.

• DC-Laden mit bis zu 100 kW:
20–80 % in 26 Minuten

• AC-Laden mit 11 kW:
Vollladung in rund 5 Stunden

• Ladekabel (Mode 2 und 3) serienmäßig

Dank serienmäßiger Wärmepumpe bleibt der Verbrauch auch im Winter im Rahmen. Der reale Durchschnittsverbrauch liegt zwischen 14,5 und 17,5 kWh/100 km – stark abhängig von Fahrweise und Außentemperatur.

Drinnen schlicht, aber nicht billig: So fühlt sich der e-C3 an

Wer in den Citroen e-C3 einsteigt, merkt sofort, dass hier keine Materialschlacht gefeiert wird. Stattdessen herrscht ein minimalistisches Konzept, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Die klassischen Rundinstrumente wurden gestrichen – stattdessen projiziert ein Head-up-ähnliches System die wichtigsten Infos in den direkten Sichtbereich des Fahrers. Das funktioniert überraschend gut, auch bei direkter Sonneneinstrahlung.

Das zentrale Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll Bildschirmdiagonale sitzt gut erreichbar in der Mittelkonsole und reagiert flott. Die Bedienlogik ist klar, die Menüführung einfach gehalten. Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig dabei, genauso wie eine Bluetooth-Schnittstelle. Haptisch ist das alles kein Luxus, aber funktional und fehlerfrei nutzbar.

Eine manuelle Klimaanlage gehört zur Grundausstattung, während es die Klimaautomatik nur in der höheren Ausstattungslinie gibt. Das meiste wird über den Touchscreen gesteuert, doch Citroen hat erkannt, dass manche Funktionen besser über physische Tasten laufen – etwa Lüftung oder Lautstärke. Diese Balance zwischen Digitalisierung und analoger Bedienbarkeit ist gelungen.

Das Lenkrad lässt sich in Höhe und Tiefe verstellen, was in dieser Klasse längst nicht selbstverständlich ist. Zwei USB-C-Anschlüsse vorn sorgen für Konnektivität, optional kommen hinten weitere dazu.

Die Vordersitze sind überraschend bequem, auch auf längeren Strecken. Der Seitenhalt ist eher dezent, aber für den Einsatzzweck ausreichend. Hinten ist die Beinfreiheit für größere Mitfahrer knapp, das ist aber bei einem Kleinwagen mit knapp über vier Metern Länge keine Überraschung. Die Sitzbank ist eher flach, dafür aber breit genug für zwei Erwachsene.

Was die Materialien angeht, darf man keine Premium-Ansprüche haben: Hartplastik dominiert, Alcantara oder Lederimitat sucht man vergebens. Dennoch wirkt nichts klapprig, und die Verarbeitung ist insgesamt stimmig. Auf Hochglanzflächen wurde verzichtet – eine gute Entscheidung, denn dadurch gibt es keine Fingerabdrücke und weniger Lichtreflexe.

Insgesamt zeigt der Innenraum des Citroen e-C3, dass Sparsamkeit nicht gleich Verzicht bedeuten muss. Das Cockpit ist durchdacht, funktional und angenehm zurückhaltend. Wer keine Designer-Show erwartet, sondern klare Bedienung und Alltagstauglichkeit, wird sich hier schnell zurechtfinden.

Fahrverhalten: Weich, aber nicht wackelig

Citroen bleibt seiner Komfort-Philosophie treu. Das Fahrwerk ist weich abgestimmt, Federung und Dämpfung arbeiten überraschend souverän. Kleine Unebenheiten und Schlaglöcher werden gut absorbiert. Der e-C3 fährt sich entspannt und stressfrei – perfekt für den Stadtverkehr und die Landstraße.

• Lenkung leichtgängig, Rückmeldung eher indirekt
• Kurvenlage stabil bis Tempo 80, dann deutliche Seitenneigung
• Keine Sportlichkeit – dafür hoher Fahrkomfort

Akustisch bleibt der e-C3 unauffällig. Wind- und Abrollgeräusche sind gut gedämmt, nur bei Autobahntempo wird es lauter – wie bei fast allen Fahrzeugen dieser Klasse.

Sicherheit: Pflicht erfüllt, Kür optional

Was die Serienausstattung betrifft, dürfen sich Fahrerinnen und Fahrer auf grundlegende Systeme wie Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Tempomat und einen Müdigkeitswarner verlassen.

Ergänzend sind optional ein Totwinkelassistent, eine Rückfahrkamera sowie Parksensoren vorne und hinten erhältlich. Auf fortschrittlichere Assistenzsysteme wie einen adaptiven Tempomat oder eine aktive Spurzentrierung wurde hingegen verzichtet.

Zur Beleuchtung setzt Citroen auf serienmäßige LED-Scheinwerfer, jedoch ohne Matrix-Technologie. Ein Crashtest nach Euro-NCAP-Standard wurde zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht durchgeführt. Laut Hersteller strebt man vier von fünf Sternen an – ein realistisches Ziel, aber kein Spitzenwert.

Wettbewerber im Blick: Wie schlägt sich der e-C3?

Die Konkurrenz für den e-C3 ist überschaubar – was vor allem daran liegt, dass sich viele Hersteller aus diesem Segment verabschiedet haben. Dennoch: Ein paar Rivalen gibt es.

Fiat 500e:
schicker, hochwertiger, aber kleiner und teurer

Dacia Spring:
günstiger, aber weniger Reichweite, schlechtere Verarbeitung

Renault Twingo E-Tech:
veraltet, bald Auslaufmodell

Opel Corsa Electric:
technisch ähnlich, aber deutlich teurer

Der Citroen e-C3 trifft eine Marktlücke – und das ziemlich genau. Wer ein alltagstaugliches Elektrofahrzeug ohne Schnickschnack sucht, findet hier einen der wenigen Kandidaten unter 25.000 Euro mit akzeptabler Reichweite, echter Schnellladefähigkeit und Platz für vier Erwachsene.

Nachhaltigkeit: Solide, ohne Show

Citroen bewirbt den e-C3 nicht lautstark als Öko-Modell, aber viele Details zeigen, dass Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. Die LFP-Batterie verzichtet auf kritische Rohstoffe, das Fahrzeug wird im serbischen Stellantis-Werk produziert – kurze Lieferwege inklusive.

• Recycelte Kunststoffe im Innenraum und an Verkleidungsteilen
• Langlebiger Akku mit voraussichtlich mehr als 2.000 Ladezyklen
• Kein Frunk, aber funktional gestalteter Motorraum mit einfacher Wartbarkeit

Auch bei der Produktion wurde laut Hersteller auf eine energieeffiziente Fertigung geachtet – konkrete CO₂-Werte bleiben allerdings vage.
Maserati MC20 - Vogelperspektive
Citroen e-C3
Citroen e-C3 - Innenraum

Wer keine Show braucht, ist hier richtig

Der Citroen e-C3 ist kein Statussymbol und kein Technik-Feuerwerk – sondern ein Auto für Leute, die rechnen können. Für unter 25.000 Euro bekommt man ein Elektrofahrzeug, das im Alltag funktioniert, Komfort mitbringt und nicht wie ein Billig-Stromer wirkt.

Stärken:
• Realistische Reichweite und solide Ladezeiten
• Hoher Komfort für die Klasse
• Ehrlicher Preis ohne versteckte Kosten

Schwächen:
• Wenig Dynamik, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten
• Sparsame Innenraummaterialien
• Sicherheitsausstattung auf Mindestmaß reduziert

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