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BMW Concept Speedtop

Der Prozess beginnt – Leistung in ihrer reinsten Form

Der BMW Concept Speedtop ist kein Schaustück, sondern ein technisches Statement.

Entwickelt in der Manufaktur Dingolfing, wurde er für jene gebaut, die Mechanik fühlen wollen, nicht Software erleben. Nur siebzig Fahrzeuge entstehen, jedes einzeln montiert, jedes eine fahrbare Demonstration dessen, was passiert, wenn man Leistung, Gewicht und Aerodynamik ohne Kompromiss zusammendenkt.

Maserati MC20 - Vogelperspektive

BMW Concept Speedtop
BMW Concept Speedtop – Front- und Seitenansicht

Mit 4,85 Metern Länge, 1,94 Metern Breite und einer Höhe knapp über 1,38 Metern liegt der Speedtop tiefer als jeder Touring zuvor. Der Radstand von 2,87 Metern sorgt für Stabilität, die Karosserie ist eine Mischung aus Aluminium und Carbon-Composites. Das Ziel war ein Trockengewicht unter 1.700 Kilogramm – erreicht wurde es durch präzise Reduktion. Kein überflüssiger Komfortblock, kein Zentimeter toter Masse.

Im Kern verbindet der Speedtop die Dynamik eines Gran Turismo mit der Alltagstauglichkeit eines Shooting Brake. Doch sein Wesen ist klar: Er will fahren, nicht glänzen. Die Technik steht über der Inszenierung.

Design mit Funktion

Die Front wirkt wie ein mechanischer Keil. Die schmale Sharknose-Silhouette schneidet den Luftstrom, die flachen LED-Leuchten greifen tief in die Kotflügel. Die Nieren sind keine Öffnung mehr, sondern ein beleuchtetes Markenzeichen – Symbol statt Technik, denn Kühlung geschieht über präzise gefräste Seitenkanäle.

Über der Motorhaube zieht sich ein Mittelsteg, der die Strömung lenkt und das Fahrzeug optisch in Spannung hält. Das Dach fällt flach ab, der Übergang zum Heck ist aerodynamisch sauber ausgeformt. Kein Chrom, kein Zierrat, nur Fläche und Schärfe. Die Dreitürigkeit ist funktional begründet: Sie erhöht die Steifigkeit der Karosserie und unterstreicht den sportlichen Charakter.

Der Heckabschluss trägt ein durchgehendes LED-Band und einen Diffusor aus geschliffenem Aluminium. Bei 250 km/h öffnet sich automatisch eine Spoilerlippe, die den Anpressdruck an der Hinterachse erhöht. Das gesamte Design ist messbar effizient – jeder Winkel, jede Falte erfüllt eine aerodynamische Funktion.

Maserati MC20 - Vogelperspektive

BMW Concept Speedtop
BMW Concept Speedtop – Innenraum Sitze


Fahrwerk, Balance, Präzision

Das adaptive M-Fahrwerk arbeitet mit elektronisch geregelten Dämpfern und vollvariabler Kennlinie. Die Mehrlenker-Vorderachse und die Integral-Hinterachse wurden neu abgestimmt, um das Fahrzeug auf trockener wie nasser Fahrbahn neutral zu halten. Die Lenkung reagiert ohne Spiel, mit klarer Rückmeldung und justierbarem Widerstand.

In schnellen Kurven bleibt der Speedtop flach. Das System verteilt die Dämpferkräfte in Millisekunden, die Karosserie bleibt stabil, selbst wenn der Fahrer abrupt Last verlagert. Der Schwerpunkt liegt extrem tief – nur 520 Millimeter über dem Boden. Das spürt man bei jedem Richtungswechsel.

Die Bremsanlage stammt direkt aus der M-Serie: Sechskolben-Festsättel vorn, Vierkolben hinten, Carbon-Keramik auf Wunsch. Das Pedalgefühl ist hart, linear und frei von Nachdruck. Die Kraftübertragung geschieht ohne Überschwinger – der Speedtop verzögert, als würde er am Asphalt kleben.

Motor mit Charakter

Unter der Haube arbeitet der 4,4-Liter-V8-Biturbo mit 625 PS und 750 Newtonmetern Drehmoment. Dieses Triebwerk ist kein leiser Performer, sondern ein mechanischer Organismus. Es atmet, vibriert, pulsiert. Jeder Zylinder zündet mit spürbarer Präzision.

Der Ladedruck baut sofort auf, Turbolöcher existieren praktisch nicht. Zwischen 2.000 und 5.800 U/min liegt das volle Drehmoment an. Das 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe arbeitet im Sportmodus mit minimaler Schaltzeit. Der Allradantrieb M xDrive schickt im Standardbetrieb 60 Prozent Leistung nach hinten, kann aber mit einem Tastendruck auf reinen Heckantrieb umgestellt werden. Dann wird der Speedtop zum reinen Fahrerauto.

Der Sprint auf 100 km/h liegt bei etwa 3,7 Sekunden. Noch eindrucksvoller ist der Durchzug: Von 80 auf 200 km/h vergeht kaum mehr als ein kurzer Atemzug. Der V8 zieht linear, druckvoll, unnachgiebig. Kein digitaler Sound, keine künstliche Verstärkung – nur das, was acht Brennräume aus Metall erzeugen.

Sound und Gefühl

Der Speedtop spricht durch Klang. Im Leerlauf ein gleichmäßiges, tiefes Pochen, bei Last ein metallischer Schrei, präzise moduliert. Die Abgasanlage ist aus Titan gefertigt, mit passiver Ventilsteuerung. Sie arbeitet nicht über Klappenprofile, sondern über Staudruck. Der Übergang zwischen ruhig und aggressiv geschieht physisch, nicht elektronisch.

Im Innenraum spürt man die Mechanik. Jede Drehzahländerung überträgt sich fein gefiltert über Sitz und Lenkrad. Kein Dröhnen, kein synthetisches Grollen – stattdessen eine direkte Resonanz, wie sie nur ein großvolumiger Motor erzeugen kann. Selbst bei Tempo 300 bleibt der Klang kontrolliert, präsent, aber nie aufdringlich.

Beim Gangwechsel wirkt das Getriebe wie ein physischer Impuls. Der Zug reißt kurz ab, um sofort wieder mit voller Kraft einzusetzen. Die Synchronisation zwischen Gas, Ladedruck und Schaltzeit ist spürbar präzise. Das ergibt eine Verbindung zwischen Fahrer und Maschine, die man in modernen Fahrzeugen kaum noch findet.

Innenraum mit Substanz

Der Innenraum verzichtet auf Inszenierung. Die Mittelkonsole ist flach, das Cockpit leicht zum Fahrer geneigt. Leder dominiert, aber nicht als Zierde, sondern als Werkstoff. „Sundown Maroon“ und „Moonstone White“ schaffen Kontrast und Ruhe zugleich.

Die Sitze sind fest, körpernah, mit perforierten Flächen und integrierter Belüftung. Das Muster der Perforation folgt den Linien der Karosserie und wirkt wie eine Fortsetzung des Exterieurs. Nähte verlaufen entlang der Blickachsen, jedes Detail ist logisch platziert. Aluminium-Applikationen sind gefräst, nicht verchromt, ihre Oberfläche bleibt griffig.

Im Fond liegen zwei lederbezogene Fächer mit Spanngurten aus der Werkstatt Schedoni. Der Kofferraum ist vollständig mit gelochtem Leder ausgeschlagen. Hier herrscht keine Dekoration, sondern handwerkliche Präzision. Das Interieur ist leise, dicht, frei von Resonanzen – ein akustischer Schutzraum, der die Außenwelt ausblendet und nur den Antrieb durchlässt.

Licht und Technik

Die Innenbeleuchtung folgt der Mittelachse des Fahrzeugs. Eine schmale Lichtlinie im Dachhimmel betont die Fahrzeugmitte. Sie wechselt je nach Fahrmodus ihre Temperatur: kaltweiß im Sport, bernsteinfarben im Comfort. Alle Anzeigen sind digital, aber puristisch gehalten. Keine Animationen, kein grafischer Überfluss.

Der zentrale Bildschirm zeigt Drehmoment, Boost-Druck, Temperatur und Querbeschleunigung. Navigation und Medien sind bewusst sekundär. Dieses Cockpit will nicht unterhalten, es will kontrolliert werden.

Fahrverhalten auf der Straße

Der Speedtop fährt sich hart, aber kontrolliert. Auf glattem Asphalt liegt er satt, auf Landstraßen reagiert er unmittelbar. Die Lenkung bleibt auch bei hohen Kräften präzise, das Heck folgt linear. In engen Kurven kann der Fahrer das Fahrzeug über Gasstellung steuern.


Die Dämpfer adaptieren in 15 Millisekunden. Unebenheiten verschwinden, ohne dass der Aufbau nachschwingt. Auf der Rennstrecke zeigt sich die Abstimmung in voller Schärfe: Das Fahrzeug bleibt neutral bis an den Grenzbereich, das ESP greift erst spät, aber feinfühlig. Wer will, kann es komplett deaktivieren – dann fordert der Speedtop Aufmerksamkeit, belohnt aber mit purer Mechanik.

Die Reifen bauen in Sekunden Haftung auf, das Bremsgefühl bleibt selbst nach wiederholten Vollbremsungen stabil. Der Geruch von warmem Metall und Gummi mischt sich mit der dumpfen Bassnote des V8 – das ist keine Show, sondern physische Erfahrung.

Fertigung und Limitierung

Jedes Exemplar entsteht vollständig von Hand. Aluminiumteile werden einzeln gefräst, Carbon-Elemente im Autoklaven gebacken, Oberflächen in bis zu acht Schichten lackiert. Der Farbverlauf von „Sundown Maroon“ zu „Floating Silver“ wird in drei Durchgängen lackiert und unter UV-Licht versiegelt.

Die Fertigung dauert pro Fahrzeug rund zwölf Wochen. Danach folgt eine Prüffahrt über 300 Kilometer, jede Komponente wird thermisch getestet. Die Abweichung in der Karosseriegeometrie darf 0,8 Millimeter nicht überschreiten. Erst dann wird das Fahrzeug freigegeben.

BMW liefert den Speedtop in einer speziell angefertigten Transportkiste aus Aluminiumverbund. Im Lieferumfang enthalten sind maßgeschneiderte Schedoni-Taschen und ein Handbuch in Lederbindung mit Fahrgestellnummer.

Preis und Einordnung

Der Einstiegspreis liegt bei rund 650.000 Euro netto. Mit Individual-Optionen, Sonderlackierung und personalisiertem Interieur kann der Preis über 750.000 Euro steigen. Damit bewegt sich der Speedtop im Bereich handgefertigter Hyper-Tourings.

Er richtet sich an Sammler, die Mechanik über Mode stellen. Kein elektronischer Fahrassistent, kein überladener Bildschirm ersetzt das Gefühl, einen V8 unter Kontrolle zu haben. Der Speedtop ist kein Versuch, die Zukunft zu simulieren – er ist das physische Gegenstück dazu.

Schlussgedanke

Der BMW Concept Speedtop ist ein Stück Ingenieurskultur. Er verbindet traditionelle Mechanik mit moderner Fertigung und setzt auf das, was automobile Leidenschaft ursprünglich bedeutete: Leistung, Klang, Präzision.

Maserati MC20 - Vogelperspektive

BMW Concept Speedtop
BMW Concept Speedtop – Heck- und Seitenansicht

Wenn der Motor startet, beginnt keine Präsentation, sondern ein Prozess. Druck, Temperatur, Klang, Bewegung – alles folgt einer klaren Logik. Der Speedtop ist das seltene Beispiel eines Fahrzeugs, das nicht überzeugen will, sondern funktioniert.

Wer ihn fährt, erlebt Kraft ohne Filter. Kein Symbol, kein Zitat, kein Kompromiss – nur Maschine, Straße und der Moment, in dem sich beides verbindet.

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