Abarth 600e Scorpionissima
Der Abarth 600e Scorpionissima steht für eine neue Strategie der italienischen Performance-Marke. Auf Basis des Fiat 600e entstand ein Fahrzeug, das Abarth-spezifische Dynamik mit einem vollelektrischen Antrieb verbindet. Entwickelt wurde das Modell mit Fokus auf die DNA des Hauses: aggressive Linienführung, direkter Vortrieb und kompromisslos sportliche Attitüde.
Abarth bedient mit dem 600e Scorpionissima das Segment leistungsstarker Kleinwagen mit Elektromotor. Die historische Linie, beginnend mit klassischen Modellen wie dem Abarth 595, wird elektrisch weitergeführt. Als limitiertes Sondermodell markiert der Scorpionissima die Speerspitze dieses Übergangs.
Das Fahrzeug wird unter dem Stellantis-Dach entwickelt und produziert. Die Fertigung erfolgt in Polen, wobei zentrale Komponenten und Software aus dem Konzernpool stammen. Abarth bleibt damit markenspezifisch eigenständig, nutzt jedoch Synergien für Elektrifizierung und Assistenztechnologie.
Das Modell wurde als erstes elektrisches Kompaktauto der Marke angekündigt. Zielgruppe sind Fahrer, die sportliche Agilität im Kleinformat suchen – mit klarem Bezug auf Design und Fahrverhalten aus dem Motorsportbereich.
Abmessungen und Proportionen
Der Abarth 600e Scorpionissima kommt mit einer Länge von rund 4,1 Metern, einer Breite von knapp 1,78 Metern und einer Höhe von etwa 1,52 Metern auf die Straße. Damit bleibt er deutlich kompakter als viele Wettbewerber im E-Segment. Der Radstand liegt bei rund 2,56 Metern und sorgt für ausgewogene Proportionen.
Die Karosserieform ist fünftürig ausgelegt und zeigt betonte Kotflügel, tiefe Schürzen sowie ein aggressives Frontdesign. Ein exklusiver Frontsplitter, Diffusor-Elemente und groß dimensionierte Leichtmetallfelgen (20 Zoll) verstärken den kraftvollen Auftritt.
Der Scorpionissima ist auf eine sportlich-exklusive Zielgruppe zugeschnitten. Die Außenfarbe „Hypnotic Purple“ ist serienmäßig und verweist auf den Sonderstatus des Modells. Eine eingravierte Limitierungsplakette im Innenraum unterstreicht diesen Anspruch zusätzlich.
Mit einem Leergewicht von rund 1600 Kilogramm und kompakter Bauweise bleibt das Fahrzeug handlich, auch bei engen Straßenverhältnissen. Die Bodenfreiheit ist sportlich-tief, was sich beim Einparken und auf Bordsteinkanten bemerkbar macht.
Vollelektrischer Antrieb mit 240 PS
Angetrieben wird der 600e Scorpionissima von einem Elektromotor an der Vorderachse mit einer Spitzenleistung von 240 PS (rund 177 kW). Das maximale Drehmoment liegt bei etwa 300 Nm, abrufbar ohne Verzögerung. Die Kraftübertragung erfolgt über ein einstufiges Getriebe.
Die verbaute Hochvoltbatterie kommt auf eine Kapazität von rund 54 kWh netto. Sie ermöglicht laut WLTP-Zyklus eine Reichweite von etwa 350 Kilometern. Im sportlichen Fahrbetrieb liegt der reale Aktionsradius bei rund 250 Kilometern.
Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt dem Abarth 600e Scorpionissima in unter sieben Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei etwa 155 km/h elektronisch abgeregelt – ausreichend für dynamische Landstraßenfahrten und den Alltagseinsatz.
Für das Sounderlebnis sorgt ein künstlich erzeugter Abarth-Soundgenerator, der Motorgeräusche aus dem klassischen Abarth-Portfolio nachbildet. Dieser lässt sich deaktivieren, bleibt aber für viele Fahrer ein zentrales Merkmal der Fahrcharakteristik.
Limitierte Ausstattung auf Performance-Niveau
Der Abarth 600e Scorpionissima wird ausschließlich als Sondermodell produziert – mit einer auf 1.949 Einheiten limitierten Stückzahl. Damit erinnert die Zahl bewusst an das Gründungsjahr der Marke Abarth.
Die Ausstattung umfasst serienmäßig ein Sportfahrwerk mit straffer Kennlinie, spezielle Bremsen mit gelochten Scheiben sowie Pirelli P-Zero-Reifen auf 20-Zoll-Felgen. Die Sitze sind tief montiert und mit Alcantara bezogen. Kontrastnähte und Abarth-Logos sind konsequent umgesetzt.
Optional lässt sich am Scorpionissima kaum etwas konfigurieren. Ziel ist es, ein einheitliches, komplett ausgestattetes Gesamtpaket anzubieten. Dazu gehören unter anderem ein 10,25-Zoll-Infotainment, ein digitales Kombiinstrument und Keyless-Systeme.
Ein weiteres Highlight ist die exklusive Innenraumbeleuchtung mit LED-Akzenten und ambientem Licht in Scorpion-Farben. Alle Elemente sind auf Performance getrimmt, ohne auf technische Features zu verzichten.
Technologie und Sicherheit auf Konzernniveau
In Sachen Assistenztechnik nutzt der 600e Scorpionissima moderne Systeme aus dem Stellantis-Konzern. Serienmäßig verbaut sind ein adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Totwinkelüberwachung und Verkehrszeichenerkennung.
Zentral ist das digitale Cockpit mit zwei Displays: ein 10,25-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole sowie ein 7-Zoll-Kombiinstrument hinter dem Lenkrad. Die Software ist OTA-updatefähig und unterstützt Wireless-Android Auto sowie Apple CarPlay.
Beim Thema Laden setzt Abarth auf 100-kW-Gleichstrom-Schnellladen. In rund 30 Minuten kann die Batterie so auf 80 Prozent gebracht werden. Wechselstromladen erfolgt über einen 11-kW-Onboard-Charger.
Ein parkpilotgestütztes Kamerasystem rundet die technische Ausstattung ab. Besonders im engen Stadtverkehr erleichtert es die Handhabung. Dazu kommt eine Einparkhilfe mit 360-Grad-Rundumsicht – ungewöhnlich in dieser Fahrzeugklasse.
Kabine mit Sportsitz und Statement
Im Innenraum dominieren sportliche Kontraste, klare Linien und hochwertige Materialien. Die Schalensitze in Alcantara mit Prägungen und Kontrastnähten sind auf Fahrerzentrierung ausgelegt. Das abgeflachte Lenkrad erinnert an klassische Abarth-Modelle.
Das Raumangebot fällt für einen Kleinwagen solide aus. Vorn finden auch größere Personen guten Halt, im Fond wird es je nach Körpergröße enger. Die Sitzposition ist sportlich-tief, das Armaturenbrett aufgeräumt und fahrfokussiert gestaltet.
Das Kofferraumvolumen beträgt rund 360 Liter – ein ordentlicher Wert im Segment. Die Rücksitze sind umklappbar, wodurch sich der Laderaum auf über 1.100 Liter erweitern lässt. Eine flache Ladefläche erleichtert den Transport längerer Gegenstände.
Die Verarbeitung zeigt sich hochwertig, alle Bedienelemente wirken durchdacht und griffig. Trotz sportlichem Anspruch bleibt der Innenraum alltagstauglich, auch längere Fahrten lassen sich komfortabel absolvieren.
Direkte Rückmeldung trifft Elektrodruck
Der Abarth 600e Scorpionissima ist kompromisslos auf Fahrdynamik abgestimmt. Die Lenkung spricht direkt an, das Sportfahrwerk sorgt für präzise Rückmeldung. In schnellen Kurven bleibt das Fahrzeug stabil und nachvollziehbar kontrollierbar.
Das Bremssystem zeigt sich standfest und gut dosierbar. Dank der Rekuperation kann der Fahrer per One-Pedal-Drive die Verzögerung aktiv steuern. Drei Fahrmodi stehen zur Verfügung: Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track.
Im Alltag überzeugt das Modell durch kompakte Maße, gute Übersicht und direkten Antrieb. Die Federung fällt straff aus, bleibt jedoch ausreichend komfortabel für tägliche Strecken. Der Wendekreis von unter zehn Metern unterstützt enge Manöver.
Auf längeren Strecken zahlt sich die solide Geräuschdämmung aus. Wind- und Abrollgeräusche sind zurückhaltend, der Soundgenerator kann bei Bedarf für Emotion sorgen. Die Batterieplatzierung sorgt für niedrigen Schwerpunkt und agiles Verhalten.
Preisgestaltung und Konkurrenzumfeld
Mit einem Einstiegspreis von rund 43.000 Euro positioniert sich der Abarth 600e Scorpionissima im oberen Bereich des elektrischen Kleinwagensegments. Durch die limitierte Auflage ist der Wiederverkaufswert potenziell hoch.
Wettbewerber sind vor allem sportlich abgestimmte E-Kleinwagen wie der MINI Cooper SE oder der Renault Megane E-Tech. In puncto Performance, Ausstattung und Design nimmt der Abarth eine aggressive Nischenrolle ein.
Die Produktionszahlen sind begrenzt. Eine reguläre Serienversion des 600e könnte folgen, jedoch mit abgespeckter Ausstattung und reduziertem Leistungsniveau. Für Sammler und Markenfans bleibt der Scorpionissima die Top-Ausgabe.
Langfristig stärkt das Modell Abarths Position im elektrifizierten Kompaktbereich. Die Verbindung von Stil, Leistung und Exklusivität trifft einen Nerv – besonders in einer Zeit, in der Charakterfahrzeuge seltener werden.